150 Jahre Reichsgründung – Nach außen geeint, von innen gespalten?

Heute am 18. Januar, jährt sich zum 150. Mal die Kaiserproklamation im Spiegelsaal von Versailles und somit die feierliche Gründung des ersten deutschen Nationalstaats. Trotz aller heutiger Kritik verbesserte sich das Leben der Deutschen im Reich in der Folge enorm.


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Heute am 18. Januar, jährt sich zum 150. Mal die Kaiserproklamation im Spiegelsaal von Versailles und somit die feierliche Gründung des ersten deutschen Nationalstaats. Trotz aller heutiger Kritik verbesserte sich das Leben der Deutschen im Reich in der Folge enorm. Soziale Reformen führten zu einer zunehmenden Emanzipation der Bürger. Alphabetisierung und Lebenserwartung stiegen. Das Wahlrecht wurde zunehmend ausgebaut. Verwaltungsgerichtsbarkeit, Bürgerliches Gesetzbuch und die Bismarcksche Sozialgesetzgebung fallen ebenso in diese Zeit. Sie war vor allem eine Zeit eines so lange noch nicht dagewesenen Friedens. Wenn dies auch heute wegen der Schrecken des Weltkrieges in Vergessenheit gerät.

Nach der Euphorie aufgrund der Einigung Deutschlands, musste noch das Deutsche Volk geeint werden. Regionale Herkunft und Unterschiede bestimmten weit mehr als heute die Identität der Deutschen. Nachdem der Jubel von Versailles abgeklungen war, kamen schnell die ersten Probleme innerhalb des jungen Staates auf. Als Folge dieser Gründerkrise wurden Sündenböcke gesucht. Der äußere Feind war besiegt, doch nun stand der innere Feind im Fokus. Der vermeintlich Andere, welcher angeblich der inneren Reichsgründung im Wege stehe. Sozialisten, Katholiken, Juden und die nationalen Minderheiten wie Polen und Dänen wurden die Projektionsflächen des Hasses. Auch die ersten VDSt-Bünde entstanden in der Zeit als Produkt dieser sozialen Auseinandersetzungen.

Viele Aspekte unseres Lebens und Staatswesens finden ihre Wurzeln im Deutschen Reich. 150 Jahre nach dessen Gründung lohnt sich der Blick zurück, einzelne mit Anerkennung, andere mit kritischem Geist zu betrachten


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