Anerkennung und Genugtuung

Am 22. Dezember tritt der Rumäniendeutsche Klaus Johannis sein Amt als rumänischer Staatspräsident an. Der Verbandsvorsitzende gratulierte Johannis brieflich zum Wahlerfolg; im Folgenden findet sich der Wortlaut des Schreibens.


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Sehr geehrter Herr Johannis,

es ist sicher eine späte Anerkennung und Genugtuung zugleich, wenn ein Angehöriger der deutschen Minderheit in Rumänien zum Staatspräsidenten gewählt wird. Anerkennung für die Leistung der deutschen Volksgruppe in ihrem Heimatland Rumänien und Genugtuung darüber, dass nunmehr von der Bevölkerung Rumäniens einem Angehörigen dieser Volksgruppe die Verantwortung für das ganze Rumänien übertragen wird. Dazu möchte ich Sie herzlich beglückwünschen.

Ihr Wahlerfolg spiegelt vor allem den persönlichen Erfolg wider, der in Ihrer Aufbauleistung als Bürgermeister Ihrer Heimatstadt Hermannstadt begründet ist. Dreimal wurden Sie als Vertreter des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) mit überwältigender 3/4-Mehrheit der Stimmen wiedergewählt. Und nun im Präsidentschaftswahlkampf haben Ihnen, dem Vorsitzenden der Nationalliberalen Partei (PNL), 54,5% der rumänischen Wähler das Vertrauen ausgesprochen, dass Sie Ihre Energie und politische Kraft nun für alle Rumänen einsetzen, gegen die Korruption im Lande und für die Unabhängigkeit der Justiz, für eine effiziente Verwaltung und einen systematischen Aufbau eines wirtschaftlichen Gesundungsprozesses – „Ein Rumänien der gut gemachten Dinge“.

Ich bin derzeit der amtierende Vorsitzende des Verbandes der Vereine Deutscher Studenten (VVDSt), die sich zur Aufgabe stellen, ihren Mitgliedern politische Kenntnisse zu vermitteln, die persönliche Einsatzbereitschaft zu fördern und kritisches Bewusstsein zu wecken. Zu unseren Zielen gehört auch, „für die unveräußerlichen und unverletzlichen Menschenrechte sowie die Rechte ethnischer Minderheiten in ihrer angestammten Heimat auf ihre eigenständige Sprache und Kultur, insbesondere für die Verbundenheit mit allen Angehörigen des deutschen Volkes durch politische Unterstützung, kulturelle Förderung, soziale Hilfe und menschliche Begegnung“ einzutreten. Als Schwiegersohn eines Banater Schwaben habe ich zudem auch einen persönlichen Bezug dazu.

Sie haben sich, als Hunderttausend Rumäniendeutsche das Land verließen, entschieden, in Ihrer Heimatstadt zu bleiben, und haben diese mit Ihrer Politik erfolgreich verändert. Sie haben Hermannstadt attraktiv für Touristen und Investoren gemacht. „Es gibt dort keine Arbeitslosigkeit mehr“, Sie „haben sie abgeschafft“. Nun sind Sie angetreten, „der Bevölkerung Rumäniens die Hoffnung wiederzugeben“ – „Schritt für Schritt.“

Für diese „Herkulesaufgabe“ wünschen wir Ihnen, auch besonders im Namen unserer in Rumänien lebenden Bundesbrüder, eine glückliche Hand, viel Kraft und Energie und Erfolg.

 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Theodor Haas


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Theo Haas

geb. 1950, Dr. rer. nat., VDSt Hannover.

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