„Die“ Renaissance. Eine Annäherung in Gedankensplittern

Intrigen, Exzesse, Maßlosigkeit – mit diesen Schlagworten lässt sich das Bild charakterisieren, das die heutigen Medien von der Renaissance zeichnen. Aber wenn man den Willen zur Hässlichkeit einmal fahren lässt, zeigt sich die Epoche der abendländischen Wiedergeburt wesentlich differenzierter.


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about 15301860 erschien das aufsehenerregende Buch des Baseler Historikers und großen Kunstgelehrten Jakob Burckhardt (1818–1897) „Die Kultur der Renaissance in Italien“. In ihm stellte er u. a. die Entstehung der modernen Welt und den Durchbruch der Persönlichkeit dar; in seinem 1867 folgenden Buch „Geschichte der Renaissance in Italien“ behandelte er die Architektur. Der Gegenstand dieser seiner beiden Bücher war für ihn vorbildlich für das gesamte Abendland; er untersuchte ihn in kulturgeschichtlichen Querschnitten durch alle öffentlichen und privaten Lebensbereiche. Burckhardts „Kultur der Renaissance“, sein bedeutendstes Buch, ist zwar heute wissenschaftlich vielfach überholt, fasziniert aber immer noch viele Leser, nicht zuletzt wegen des glänzenden Sprachstils des Verfassers.

Seit diesem bahnbrechenden Standardwerk hat die Epoche der Renaissance nichts von ihrer Faszination verloren und schlägt seither immer wieder Fachleute und historisch und/oder kunsthistorisch Interessierte in ihren Bann und vermag zu begeistern. Im Laufe der langen Diskussion wurde klar, dass die Renaissance in Italien, so wie Burckhardt und andere in seinem Gefolge sie darstellten, eine intellektuelle Konstruktion ist. Peter Burke, einer von Burckhardts modernen Kritikern, ging in einem Buch vom Ende der 1980er Jahre sogar so weit, dass er ganz radikal vorschlug, die in seinen Augen „sogenannte Renaissance“ als eigenständige Epoche ersatzlos zu streichen. Damit freilich schüttete er das Kind mit dem Bade aus, denn es gab jene Epoche als eigenständiges Zeitalter tatsächlich, und sie hat bedeutende, begreif- und sichtbare Zeugnisse hinterlassen, die bis heute nichts von ihrem Zauber verloren haben.

Bei der Beschäftigung mit eben dieser Epoche auf dem Boden des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und angrenzender Gebiete gab und gibt es Höhen und Tiefen. Seit einiger Zeit ist sie wieder stark nachgefragt, und entsprechende Ausstellungen waren und sind wahre Besuchermagneten. Als Beispiele seien aufgeführt: „Lukas Cranach und die Kunst der Renaissance und die Hohenzollern“ (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Schloss Charlottenburg in Berlin, 31. Oktober 2009 bis 24. Januar 2010), „Renaissance am Rhein“ (LandesMuseum Bonn, 16. September bis 6. Februar 2011) und „Die Erfindung des Bildes. Frühe italienische Meister bis Botticelli“ (Bucerius Kunst Forum Hamburg, 1. Oktober 2011 bis 8. Januar 2012). Man hätte diese kleine und feine Ausstellung zur Spätgotik bzw. Frührenaissance aus den Beständen der Sammlung des Lindenau-Museums im thüringischen Altenburg eigentlich als Auftakt vor der großen und erfolgreichen Schau „Gesichter der Renaissance. Meisterwerke italienischer Portrait-Kunst“ sehen müssen, die vom 25. August bis zum 20. November 2011 von der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz in Zusammenarbeit mit dem Metropolitan Museum of Art in New York im Bode-Museum auf der Berliner-Museums-Insel präsentiert wurde und die stolze Zahl von rund 250.000 Besuchern anlockte! Das war der bisherige Höhepunkt der jüngsten Renaissance-Begeisterung in Deutschland. Der ausgezeichnete Katalog wurde viel beachtet und verkaufte sich gut, und auch Burckhardts eingangs erwähnte Darstellung erfuhr wieder einmal eine Wiederbelebung.

Versuch einer Abgrenzung

Wann war nun die Renaissance und was zeichnet sie aus? – Periodisierungen sind bekanntlich problematisch, aber doch unumgänglich, um einen Überblick im Dickicht der Geschichte zu erlangen. In Italien begann die Renaissance – nach einem wichtigen geistesgeschichtlichen Vorlauf im 14. Jh. (Petrarca!, 1304–1374) – in den ersten beiden Jahrzehnten des 15. Jh. Die Entdeckung des einzigen überlieferten Exemplars von „De rerum natura“ des Epikureers Titus Lukretius Carus (97 bis 55 v. Chr.) im Jahre 1417 hat dabei sicher eine Rolle gespielt, die freilich nicht – wie in dem Buch von Greenblatt – zu hoch bewertet werden darf. In ihrem Mutterland endete sie um die Mitte des 16. Jahrhunderts, vielleicht mit dem Tod von Papst Paul III. aus dem Geschlecht der Farnese 1549 und mit dem sich dann anbahnenden Ende des päpstlichen Nepotismus, den dieser Oberhirte – ganz Mensch der Renaissance – noch einmal auf die Spitze getrieben hatte. Aber es war dieser nepotistische oberste Hirte der römischen Kirche, der jenes große Reformkonzil einberief, das nach jahrelangen Wehen am 13. Dezember 1545 in Trient eröffnet wurde. Dieser Papst reorganisierte die Inquisition und gründete 1542 die Behörde, die später als „Die Heilige Inquisition“ bezeichnet wurde und furchtbare, blutige Spuren hinterlassen hat. Mit und erst recht nach ihm setzte sich unwiderruflich eine erneute Reform innerhalb der römisch-katholischen Kirche durch, die viele Gesichter hatte, aber mit der Lebens- und Fleischeslust der Renaissancemenschen und -päpste nichts zu tun hatte. Bei der innerrömischen Reform hat auch der Druck der von Deutschland ausgehenden Reformation viel bewirkt. Der Begriff „Gegenreformation“ sollte nur mit großer Vorsicht verwendet werden. – Nicht übersehen werden darf, dass die Renaissance auch eine Folge der wirtschaftlichen und kulturellen Blüte der italienischen Städte war. Die führenden Menschen der Renaissancezeit, allen voran die Päpste von dem Venezianer Eugen IV. (1431–1447) an, die in ihrer Mehrheit auf dem Heiligen Stuhl meist eklatante Fehlbesetzungen waren, zeichneten sich durch eine häufig überbordende Lebensbejahung aus, die nicht selten in Immoralismus endete. Es genügt ein Hinweis auf den Borgia-Papst Alexander VI. (1492–1503), der so entsetzlich, wie er heute außerhalb der Wissenschaft gerne dargestellt wird, freilich nun wieder nicht war. Dieses Lebensgefühl kam in der Kunst auf einmalige Weise zum Ausdruck.

Ausbreitung in den Norden

Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts griff die Renaissance über die Alpen hinaus und dauerte da erheblich länger als in Italien, nämlich bis in das 17. Jahrhundert. Ein großartiges Beispiel stellt die stolze Weser-Renaissance dar, die auf den Zeitraum von etwa 1520 bis rund 1620 zu datieren ist. Sie ist eine ganz markante regionale Ausprägung der nordischen Renaissance, die in ganz anderer Form z. B. auf den britischen Inseln zu finden ist. – Dem süddeutschen Raum ist der „Ottheinrichsbau“ des Heidelberger Schlosses in ganz anderer und eigener Art zuzuordnen, der unter dem namensgebenden Pfälzer Kurfürsten auf der Ostseite seiner Residenz in den Jahren 1556 bis 1559 errichtet wurde und zu den wenigen großartigen Hauptwerken der deutschen Renaissancearchitektur zählt. Noch die Ruine – das Heidelberger Schloss wurde 1689 und 1693 von den Truppen des französischen sog. „Sonnenkönigs“, die eher sengende, brennende und mordende Banden waren, sinnlos zerstört – lässt die einstige Pracht ebenso ahnen wie den italienischen Einfluss. Der nur wenig ältere benachbarte „Gläserne Saalbau“ hingegen kündet noch von der Gotik.

Mit der Konstruktion und der Errichtung der gewaltigen Kuppel des Domes zu Florenz 1419/20 bis 1436 durch Filippo Brunelleschi (1376–1446) begann die Baukunst der (Früh-)Renaissance, und dieser Künstler ist ihr Schöpfer. Sie verließ die in den Himmel strebende Gotik und kehrt zur Erde, zum Menschen und seiner körperlichen Größe zurück. Brunelleschi und seine Nachfolger bemühten sich um regelmäßige, geometrische Formen in einem menschlich „begreifbaren“ Maß, und dies in allen Bedeutungen des Ausdrucks.

In ihren drei Unterepochen Früh-, Hoch- und Spätrenaissance, die schon den heraufziehenden Barock mit allem seinem Prunk und Schwulst erahnen lässt und die deshalb auch als Manierismus bezeichnet wird, ist – wo sonst! – in Rom, „caput et anima mundi“, das in der Renaissance zu neuem großem Selbstbewusstsein erwachte, bespielhaft an drei Gebäuden sichtbar, die unweit des Petersdomes, der das bedeutendste päpstliche Bauwerk jener Epoche ist, fußläufig zu erreichen und zu bewundern sind. Mit seiner klassisch zu nennenden Strenge überzeugt der „Palazzo della Cancelleria“, mit dessen Bau 1485 begonnen wurde. Kardinal Raffaele Riario finanzierte ihn teilweise mit seinen Gewinnen aus Glückspielen. Später fanden dann vatikanische Behörden hier ihren Sitz, was bis heute so geblieben ist. Der „Palazzo Farnese“, dessen Bau Kardinal Alessandro Farnese d. Ä., der bereits erwähnte spätere Papst Paul III., 1517 beginnen ließ und der dort die bedeutendsten Künstler seiner Zeit, darunter Michelangelo (1475–1564), beschäftigte, dient seit 1635 als Sitz der französischen Botschaft und ist ein großartiges Beispiel für die italienische Hochrenaissance, die von etwa 1500 bis 1530 andauerte; als Endpunkt kann das berüchtigte „Sacco di Roma“ von 1527 angesetzt werden, die berüchtigte Plünderung Roms durch die Soldateska Kaiser Karls V. – Kardinal Capo di Ferro schließlich ließ um 1550 den „Palazzo Spada“ erbauen, der seinen Namen nach Kardinal Bernardino Spada erhielt, der hier im 17. Jahrhundert zusammen mit seinem Bruder wohnte. In diesem manieristischen Prachtbau, in dessen Säulengang des Barockkünstlers Francesco Borromini (1599–1667) die Verwendung der Scheinperspektive Erstaunen hervorruft, sind die exquisiten Kunstsammlungen der Kardinäle zur Schau gestellt, darunter Werke so überragender Künstler wie Albrecht Dürer (1471–1528) und Peter Paul Rubens (1577–1640).

Die schöne Malerei

Noch deutlicher, schöner und überzeugender als in der Baukunst werden Geist und Weltsicht der Renaissance in der Malerei und der gesamten bildenden Kunst dieser Epoche sichtbar. Mit der Wiederentdeckung des Menschen als Individuum und Persönlichkeit trat der menschliche Körper in seiner ganzen Schönheit, bisweilen auch in deren Gegenteil, in den Mittelpunkt. Es muss die Nennung einiger Namen und Werke genügen, denn sie rufen ausreichende Assoziationen hervor. In der Malerei wurde die Portraitkunst entwickelt und zu einer faszinierenden Vollendung geführt. Der große Einfluss von Rogier van der Weyden (1399 oder 1400–1464) aus Tournai im damaligen Herzogtum Burgund ist kaum zu übersehen und zu überschätzen. Auch davon zeugte die oben genannte Ausstellung in Berlin vom August bis November 2011. – Von dem großartigen Raffael (1483–1520) seien hier stellvertretend die Stanzen im Vatikan, ein überzeugender Höhepunkt der Hochrenaissance, seine Madonna von Foligno (1511/12) und seine Sixtinische Madonna (1512/13), seit 1754 in der Gemäldegalerie Alter Meister zu Dresden, erwähnt. Im Gegensatz zu ihm wurde der große Tizian (1476/77 oder 1489/90–1576) sehr alt und begeistert bis heute mit seinen lebensvollen und sinnlichen Menschendarstellungen und seiner glühenden Farbenpracht. Er war auch für Papst Paul III. tätig, den er mit seinen Nepoten 1545 verewigte. Der schon erwähnte Michelangelo schuf nicht nur zum Beispiel atemberaubende Fresken in der Sixtinischen Kapelle wie die Schöpfungsgeschichte und das Jüngste Gericht, sondern auch Plastiken wie von 1498 bis 1500 die Pieta im Petersdom, auf dem Gebiet der Plastiken wie Raffaels Stanzen in der Malerei ein Kulminationspunkt der Kunst der Hochrenaissance, und ab 1505 den Moses für das Grabmal von Papst Sixtus IV. in der Kirche San Pietro in Vincoli in Rom. Beide Kunstwerke dürften zum Schönsten und Besten gehören, was auf dem Gebiet der bildenden Kunst je von Menschenhänden geschaffen wurde! Schließlich ist noch das Universalgenie Leonardo da Vinci (1452–1519) hervorzuheben. Sein großartiges Wandgemälde in Mailand mit der weltberühmten zentralperspektivischen Darstellung des Abendmahls (1495–1498), das vom Nagen des Zahnes der Zeit leider stark beschädigt und gestört ist, ist wohl das früheste künstlerische Zeugnis der Hochrenaissance. Der Versuch, seinen Schöpfer hier auch nur ansatzweise näher zu charakterisieren, würde jeden Rahmen sprengen. – Für den deutschen Sprachraum wären neben Albrecht Dürer noch der Maler Martin Schongauer (um 1430–1499), der geheimnisvolle sowie tiefgründige und -sinnige Matthias (Mathis, Matthäus) Grünewald (um 1470 oder 1480 bis etwa 1528) mit zum Beispiel seinem mitreißenden Isenheimer Altar (1512–1516), Lukas Cranach d. Ä. (1472–1553) und seine Söhne in ihrer Wittenberger Werkstatt sowie Hans Holbein (1497/98–1543) zu erwähnen. Veit Stoß (um 1450–1533) und Tilman Riemenschneider (um 1460–1531) schufen als Holzschnitzer Kunstwerke wie Altäre von unvergänglicher Schönheit.

Die gesellschaftliche Entwicklung

Diese großartige Blüte der Künste wäre ohne ein engagiertes Mäzenatentum nicht möglich gewesen. Hier spielte die Oberschicht der reichen Städte eine bedeutende Rolle. Aber es taten sich auch viele Kirchenfürsten und Kardinäle, von denen einige schon beispielhaft genannt wurden, besonders aber die schon erwähnten Päpste der Renaissancezeit hervor, über die sonst nur wenig Rühmliches zu berichten ist. Jene Mäzene lebten in verschwenderischem Luxus, zu denen eben auch große Künstler gehörten. Papst Sixtus IV. (1471–1484) aus der Familie della Rovere setzte die von Papst Nikolaus V. (1447–1455) begonnene Erneuerung Roms fort und verwandelte Rom in eine Renaissancestadt. In den Jahren 1473–1481 ließ er die päpstliche Hauskapelle errichten und prächtig ausgestalten, die nach ihm „Sixtinische Kapelle“ genannt wird. Auf ihn folgende Oberhirten wie Julius II. (1503–1513), ebenfalls ein della Rovere, der Raffael den Auftrag für die Sixtinische Madonna gab, Leo X. Medici (1513–1521) oder der schon mehrfach erwähnte Paul III. Farnese eiferten ihm nach.

Wenigstens andeutungsweise erwähnt sei, dass Italien zur Zeit der Renaissance nördlich des Kirchenstaates, der sich wie ein Querriegel zwischen das südliche Königreich beider Sizilien und den Norden zog, wie das Heilige Römisch Reich Deutscher Nation in eine große Zahl von Staaten zersplittert war, von denen viele nur Zwerggebilde waren. Von den Alpen bis zur Südspitze wurden alle diese Herrschaften fast ausschließlich von Personen regiert und geführt, sei es als Einzelherrscher oder Mitglieder eines Führungszirkels, von (Groß-)Familien wie in den zahlreichen Signorien oder einer wie auch immer zusammengesetzten Oberschicht usw., die von Machtwillen oder -gier beherrscht und skrupellos, intrigant, heimtückisch, verlogen und auch verbrecherisch sein konnten und weit entfernt von Humanitäts- und Gerechtigkeitsvorstellungen erheblich späterer Zeiten lebten und handelten. Es waren eben Menschen der Renaissance. Es gab da höchst unappetitliche Zustände, Menschen und Menschengruppen, die diese vertraten. Sie waren aber längst nicht so abgrundtief böse und schlecht, wie das gängige Medien bis hin zu gewissen Sachbüchern und Dokumentationen uns glauben machen wollen. „Verglichen mit dem Gewaltpotential in der ‚feudalen‘ Welt Frankreichs, Englands und Burgunds im 15. Jahrhundert, sind solide etablierte Signorien im Normalfall geradezu als befriedete Refugien gesitteter Geselligkeit anzusprechen“ (V. Reinhardt, Die Renaissance in Italien, siehe unten, S. 48). – Nicht unerwähnt bleiben darf, dass die Epoche der Renaissance auch die der großen Entdeckungen und der Ausbreitung des von Johannes Gensfleisch gen. zum Gutenberg in Mainz (vor 1400 – wohl 1468) erfundenen Buchdruckes mit beweglichen Lettern war. Beides revolutionierte gründlichst die Lebens-, Denk- und Verhaltensweisen der Menschen in ganz Europa.

Die Renaissance nicht nur in Italien gehört sicherlich zu den faszinierendsten Epochen der Weltgeschichte. Damals wurde der Mensch als eigenständige Persönlichkeit wieder entdeckt und neu beleuchtet. Dass er seine unverwechselbare Würde aber nur in seinem Verhältnis zu Gott erhält, wurde vielfach schon bald vergessen. Die schrecklichen Folgen zeigten sich erst später, vor allen Dingen in den Orgien an Verbrechen im Namen der beiden großen gottlosen totalitären Ideologien des 20. Jahrhunderts. Die aber dürfen den Blick auf vorangehende Zeiten nicht trüben. Diese müssen vielmehr in der besten Tradition des Historismus nach den Maßstäben beurteilt werden, die damals galten. Danach bleibt das Zeitalter der Renaissance bei allen Schattenseiten eine eigenständige Blütezeit.

 

Literatur (ganz kleine Auswahl):

Jakob Burckhardt: Die Kultur der Renaissance in Italien. Berlin 1941, diese von mir benutzte vollständige Textausgabe verfügt im Anhang über einen guten Abbildungsteil. Den Einfluss und auch die Faszination von Burckhardts Darstellung merkt man etwa in den einschlägigen wichtigen Untersuchungen von Karl Brandi: Die Renaissance in Florenz und Rom. 7. Aufl. Leipzig 1927; ders.: Das Werden der Renaissance. Göttingen 1910 und: Renaissance und Reformation. In: Preußische Jahrbücher 200 (1925), S. 120-135, Nachdruck in ders.: Renaissance. Zwei Beiträge (Libelli, CLXXVI). Darmstadt 1967. Siehe sodann auch z. B. Johan Huisinga: Das Problem der Renaissance (Libelli, VI). Tübingen 1953; Stephan Skalweit: Der Beginn der Neuzeit (Erträge der Forschung, 178), Darmstadt 1982, besonders S. 9-46; Peter Burke: Tradition and Innovation in Renaissance. A Sociogical Approach. London 1974; ders.: The Renaissance. London 1988, deutsch: Die Renaissance. Berlin 1990; G. Ulrich Großmann: Renaissance im Weserraum (Schriften des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake, 1 und 2). München-Berlin 1989; Herfried und Marina Münkler: Lexikon der Renaissance, München 2005; Volker Reinhardt: Die Renaissance in Italien. Geschichte und Kultur. 2. Aufl. München 2007, kritische Analyse von Burckhardts Buch S. 11-13; Die großen Maler der italienischen Renaissance, hg. v. Eberhard König, 2 Bde. Potsdam 2010; Anne-Marie Bonnet und Gabriele Kopp-Schmidt: Die Malerei der deutschen Renaissance, München 2010; Gesichter der Renaissance. Meisterwerke italienischer Portrait-Kunst, hg. v. Keith Christiansen und Stefan Weppelmann, München 2011; Stephen Greenblatt: Die Wende. Wie die Renaissance begann, Berlin 2011.


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Ludwig Biewer

geb. 1949, Dr. phil., Historiker, Archivar, VDSt Marburg und Königsberg-Mainz.

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