Schlagwortabtausch:Bundeswehr

Ungeliebte Armee

Dem Deutschland vor 1945 sagt man nach, es sei militaristisch gewesen. Dem Deutschland nachher sagt man das Gegenteil nach. Jedenfalls hatten die Deutschen wohl nie jenes nüchterne Verhältnis zum Militär als eines von vielen Instrumenten der Politik, wie es der alte Clausewitz einst beschrieben hatte. Schon als die Bundeswehr reine Verteidigungsarmee war im Kalten Krieg, war das Verhältnis im Volk zu ihr trotz Wehrpflicht ein gebrochenes. Und seit sie kurz nach der Wiedervereinigung, immer noch in bescheidenerem Rahmen als bei den Verbündeten, zur Interventionsarmee wurde, ist die Skepsis noch gewachsen. Jeder neue Einsatz, jedes Rüstungsprojekt, jeder neue Waffentyp wird leicht zur Grundsatzdiskussion, und fast immer entscheiden die Regierenden, wenn sie den Marschbefehl erteilen, gegen eine gefühlte Stimmung der Bevölkerung. Strategische Debatten werden meist nur still und verschämt geführt, eine konsistente Linie etwa für die Organisationsstruktur und die Ausstattung der Armee zu finden, wird dadurch oft erschwert; zum Leiden der Soldaten im Einsatz.

Die Debatte um die mit hohen Kosten gescheiterte Entwicklung deutscher Aufklärungsdrohnen hat die Diskussion um bewaffnete Drohnen in der Bundeswehr zeitweise in den Hintergrund gedrängt. Der Minister aber bleibt beharrlich – mit Recht: Die Kampfdrohnen müssen kommen.

von Christian Roth

lesen

„Kennense Afghanistan? Det jeht Sie Aff’ganischt an!“ – so witzelte das Berliner Trottoir in den 20er Jahren, als Aman Ullah, König von Afghanistan, den selten gewordenen Glanz eines Staatsbesuchs in die Hauptstadt des Weltkrieg-I-Verlierers brachte.

von Klaus Müller

lesen

Der Afghanistaneinsatz der Bundeswehr ist ständig in den Medien präsent. Abzugsdebatten, Strategiediskussionen, Ehrung von Gefallenen – an Aufmerksamkeit und Interesse mangelt es nicht. Dennoch ist das Wissen in der Bevölkerung um die Einsatzrealität der Soldaten unzulänglich.

von Lasko Werner

lesen


Durch die Vorschläge der Bundeswehrstrukturkommission tritt die Diskussion um die Zukunft der Streitkräfte in eine neue Phase. Mit einer Aussetzung der Wehrpflicht und einer Reduzierung der Truppenstärke alleine ist es nicht getan; Strukturen müssen sich ändern, damit weniger tatsächlich mehr sein kann. Deutlich wird vor allem eines: Verteidigungsminister Freiherr zu Guttenberg hat noch viel Arbeit vor sich.

von Christian Roth

lesen

Die vom deutschen Verteidigungsminister Freiherr zu Guttenberg etwas plötzlich angekündigte „ergebnisoffene“ Prüfung einer Aussetzung der Wehrpflicht ist bei den beiden großen Volksparteien auf wenig Zustimmung gestoßen. Die Skeptiker spielten in der bisherigen Debatte meist auf dem klassischen Argumentationsinstrumentarium und beschworen nostalgisch den Staatsbürger in Uniform und die Einheit von Armee und Volk. Bis die Experten im Herbst ihr – absehbares – Urteil abgeben, bleibt dem Minister noch Zeit für Überzeugungsarbeit in den eigenen Reihen. Denn Guttenberg liegt richtig: Als militärisches Instrument hat sich die Wehrpflicht überlebt.

von Christian Roth

lesen

Nein, er hat es wahrlich nicht einfach in diesen Tagen. Am Karfreitag fielen die ersten Soldaten in seiner Amtszeit; in der Folge tobte eine Debatte über die Ausrüstung und Ausbildung der Soldaten im Einsatz; Finanzlücken tun sich im Ministerium auf, große Rüstungsprojekte ziehen sich hin, drohen zu scheitern. Und nun holt ihn die Kunduz-Affäre mit der Ladung vor den Untersuchungsausschuss wieder ein. Karl-Theodor zu Guttenberg, in Deutschland unbestritten die politische Lichtgestalt des Jahres 2009, steht unter Beschuss. Erste sichtbare Folge: Die bisher phänomenalen Beliebtheitswerte bröckeln.

von Christian Roth

lesen

Es ist ein eigentümlicher Zufall, dass die große Rede Präsident Obamas an die amerikanische Nation, in der er eine sehr gemischte Bilanz seines ersten Amtsjahres ziehen musste, zeitlich so eng mit der Londoner Afghanistankonferenz zusammenfällt.

von Christian Roth

lesen