Schlagwortabtausch:Europa

EuropaNamen sind Schall und Rauch

Europa steht synonym für vieles. Geographisch für einen Subkontinent mit unscharfen Grenzen im Osten und Südosten. Politisch für einen Staatenbund, der allerdings nur einen Teil des geographischen Europa ausmacht und zugleich darüber hinausgreift. Historisch für eine Einheitsidee, die sich von alten Imperien nährt, die dem heutigen Staatenbund geographisch und ideologisch durchaus fern stehen: Römerreich, Frankenreich, Habsburgerreich. Ideengeschichtlich nahezu für alles, was in der Welt epochemachend wurde: Humanismus und Aufklärung, Nationalismus und Demokratie, Kapitalismus und Sozialismus und noch viel mehr. Kulturell für vieles Verwandte und Verbindende, Architektur, Malerei, Musik; ebenso für viel Verschiedenes und Trennendes, Sprachen, Konfessionen. So alt das Wort ist, das bis zur griechischen Mythologie zurückreicht, so vielfältig die Bedeutungen, die es in sich aufgesogen hat. „Wer Europa sagt, will betrügen“, meinte der alte Bismarck. Vielleicht nicht ganz; aber jeder meint wohl etwas anderes, wenn er „Europa“ sagt.

Bei jedem neuen Euro-Rettungspaket, das durch die Parlamente gebracht werden soll, wiederholt sich die gleiche Debatte über Chancen und Risiken der gewährten Kredite und der aufgespannten Rettungsschirme; nur die Summen steigen unaufhörlich. Und die Anfangs kleine Minderheit der Skeptiker ist nicht totzukriegen; sie wächst und vernetzt sich zunehmend. Der als Euro-Rebell bekannt gewordene FDP-Abgeordnete Frank Schäffler sowie Eberhard und Eike Hamer („Was tun, wenn der Crash kommt?“) haben einige ihrer Beiträge zur Diskussion nun als Sammelband herausgegeben.

von Christian Roth

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Angela Merkel ist im Zuge der Schuldenkrise zur zentralen Figur aufgestiegen, zu „Europas heimlicher Königin“ oder, auch dieser Vergleich ist zu hören, zum Wiedergänger des eisernen Kanzlers Bismarck. Noch sind die Vergleiche halb scherzhaft; aber weist Bismarcks nationales Einigungswerk nicht Ähnlichkeiten auf zum europäischen von heute? Authari Lapp mit einem Rück- und Ausblick.

von Authari Lapp

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Weder Grenzschutz noch Entwicklungshilfe haben den Flüchtlingsstrom nach Europa bisher eindämmen können, und auch die weltweite Demographie verheißt wenig Gutes. Harte Gewissensentscheidungen stehen den Europäern bevor, prognostiziert Helmut Meininghaus.

von Helmut Meininghaus

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Die Eurokrise um Griechenland und ihre Folgen drohen die Europäische Union in eine weitere Phase müßiger Selbstbeschäftigung zu treiben. Dabei wären gerade die Finanzkrise und der neue Lissabonvertrag Gelegenheiten gewesen, Europa nicht mehr nur neue Institutionen, sondern eine geopolitische Vision zu verleihen.

von Christian Roth

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Im Aufbau des europäischen Vielvölkergebildes findet sich manche Parallele zu frühren europäischen Großreichen. Aus dem historischen Vergleich drängt sich eine Frage auf: Bleibt es beim homogenen Kleineuropa – oder wird Europa Imperium?

von Diethelm Keil

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Oft verrät ein Blick von außen viel über das Innenleben einer Organisation. EU-Europa hat eine ganze Reihe von Nachbarn mit verschiedenen Perspektiven. Sehr nah an der Union, halb eingebunden, aber doch mit distanziertem Blick sind die Schweizer. Eine Außenansicht.

von Jacek Walsdorfer

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Der Bologna-Prozess sollte die Studiengänge europaweit harmonisieren. Auf den Weg dorthin ist ein Stück zu gehen. Doch nicht nur die Hochschulsysteme liegen weit auseinander. Auch die soziale Zusammensetzung der Studentenschaft und ihre Lebensweise ist in den europäischen Ländern nach wie vor sehr verschieden.

von Philipp Haug

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Im neuen, größeren Europa bestimmen nicht mehr Deutschland und Frankreich alleine die strategische Richtung der Union. Die Sichtweisen der großen EU-Mitglieder sind aber keineswegs identisch. Frankreich zum Beispiel blickt auf das Mittelmeer. Polen blickt ganz eindeutig nach Osten.

von Thomas Kosyk

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Zu den wesentlichen Vorzügen des Lissabonvertrages sollte der Abbau des Demokratiedefizits in der Europäischen Union zählen. Die Bilanz ist auf diesem Gebiet gemischt. Aber damit lässt sich leben – denn noch ist die Union kein Bundesstaat.

von Pavel Usvatov

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Die in Essen geborene und aufgewachsene und seit vier Jahrzehnten mit zwei Pässen in Wien lebende Historikerin Brigitte Hamann ist durch ihre Schriften über Berta von Suttner, Kaiserin Elisabeth, Kronprinz Rudolf, Hitlers Wien und Hitlers Edeljude bekannt geworden. Der Untertitel „Ein historisches Portrait“ zum Österreich-Band der Reihe „Die Deutschen und ihre Nachbarn“ ist gut gewählt, weil die Schrift bei Personen und Zeitabschnitten, über die sie selbst geforscht und publiziert hat wie ‚Franz Josef und Elisabeth’, ‚Kronprinz Rudolf’, ‚Juden in Wien’ und ‚Die Wiener Moderne’ eine besondere Dichte aufweist.

von Diethelm Keil

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Nun ist es also soweit, das Gezerre hat ein Ende. Erika Steinbach hat verzichtet. Sie erhält keinen Sitz im Stiftungsrat der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“. In aussichtsloser Lage hat sie aufgegeben. Einige Kompromisse, mehr Einfluss für ihren Verband, vielleicht auch mehr Gelder hat sie herausgeschlagen. Für die interne Gesichtswahrung war das nötig. Nach außen bleibt das Ergebnis dennoch, was es im Kern ist: eine Niederlage.

von Christian Roth

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Ein Jubiläum ist anzuzeigen: Am 25. März 1957 – vor einem halben Jahrhundert also – schlossen Belgien, die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande in Rom den Vertrag über die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und den Vertrag über die Europäische Atomgemeinschaft (EURATOM), die sogenannten „Römischen Verträge“. Nach mehreren Änderungen gelten sie noch heute – als eine Teilgrundlage der Europäischen Union.

von Dieter Gutekunst

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