Schlagwortabtausch:Monarchie

Macht und Ehre

Monarchie heißt Herrschaft eines einzelnen. Theoretisch unterscheidet man Wahl- und Erbmonarchien; praktisch wird auch in Wahlmonarchien der Herrscher aus einer (Adels-) Elite ausgewählt, innerhalb derer wiederum die Macht vererbt wird. Klassische Periode der Monarchie sind die Agrargesellschaften des Mittelalters, in denen der Monarch als oberster Lehnsherr an der Spitze einer Landbesitzerpyramide stand. Diese Gesellschaften waren gekennzeichnet durch Beständigkeit und allenfalls langsame Entwicklungen, was es so erscheinen ließ, als sei die bestehende Ordnung für die Ewigkeit gemacht, gottgewollt und der Herrscher folglich einer von Gottes Gnaden. Mit Verstädterung, technischem Fortschritt und Säkularisierung geriet die Monarchie in eine Legitimationskonkurrenz zur modernen parlamentarischen Demokratie, die sie fast überall verlor. Wo Monarchien in Industriestaaten noch bestehen, sind sie repräsentativer Natur; sie verkörpern historische Dauer und die Einheit des Staates über Parteienkämpfe und wechselnde Regierungen hinweg.