Schlagwortabtausch:Religion

KreuzigungIm Anfang war…

Nach dem großen Historiker Jacob Burckhardt ist die Religion eine der drei Grundpotenzen der Weltgeschichte; neben dem Staat, neben der Kultur. In den frühen Gesellschaften war dies wohl alles eins, der Herrscher zugleich der Priester und der Kultus wenigstens der größte Teil der Kultur. Solche Natur-, Stammes- und Volksreligionen kamen und gingen mit dem Auf und Ab der Völker. Die zunehmende Arbeitsteilung brachte neue Religionsformen, die sich geistig von den sie tragenden Gesellschaften abstrahierten und einen Allgemeingültigkeitsanspruch entwickelten; so die großen Monotheismen, Judentum, Christentum, Islam. Gleichwohl blieben die Potenzen miteinander verbunden, der Glaube des Herrschers oft auch Staatsreligion und der Glaube identitätsbestimmendes Element für Regional- und Nationalkultur. Erst in unseren Tagen ist die funktionale Differenzierung so weit fortgeschritten, dass man mancherorts von reiner Nur-Religion sprechen kann. Für den Machtanspruch der Glaubenshüter ist das kein Vorteil; für die Reinheit des Glaubens womöglich ein Segen.

Das Verhältnis zwischen evangelischer und jüdischer Theologie war oft angespannt; auch nach 1945 blieb es lange Zeit belastet. Beispiele fruchtbarer Zusammenarbeit gibt es freilich auch. Ulrich Oelschläger schildert das Wechselspiel zwischen beidem anhand der Geschichte des Handwörterbuchs „Die Religion in Geschichte und Gegenwart“ ( RGG ), das 1909–1965 in drei Auflagen erschien.

von Ulrich Oelschläger

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Was das Judentum sei, ist eine uralte Frage: Religion oder Nationalität; gebaut auf das Göttliche hin oder auf das Irdische, das Volk und das Land, Eretz Israel. Gewiss kann man simpel antworten: beides. Aber der Schwerpunkt verschiebt sich immer wieder merklich.

von Christian Roth

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Das Judentum der Antike steht in ständigem, fruchtbarem Austausch mit den benachbarten Kulturen. Politisch ringt es, zwischen wechselnden Großreichen eingeklemmt, um seine Selbständigkeit. Am Ende vergeblich.
Ein Überblick von Michael Tilly.

von Michael Tilly

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Manches sieht man schärfer und manches entspannter, wenn man von draußen hereinblickt oder zwischen den Welten steht: Vorzüge und Schwächen, Tugenden und Untugenden. So ein äthiopischer Prinz, den Studium und Exil nach Deutschland führten, der dort blieb, Corpsstudent wurde und kluge Bücher schrieb. Leon Bleiweiss im Gespräch mit Asfa-Wossen Asserate, über Deutschland und Afrika, Manieren und Moral, Religion und Bürgermut.

von Leon Bleiweiss

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Atheismus als Lebensphilosophie trägt nur soweit, wie man das Ende dieses Lebens ausblendet. Ohne Gott gibt es keine Hoffnung und keine Gerechtigkeit im Tode; bleibt unsere Zeit davor eine unvollendete Ruine. Betrachtungen des Theologen Arnold Angenendt.

von Arnold Angenendt

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Politischer Atheismus nennt sich Laizismus: Verbannung der Religion aus dem öffentlichen Raum, Lösen der Verflechtung von Kirche und Staat, Abschaffung veralteter Privilegien. In Wahrheit ist der Laizismus mindestens so anachronistisch wie die Kirchensteuer und ein gutes Beispiel dafür, wie auch Atheisten dogmatischen Glaubenssätzen verfallen können.

von Christian Roth

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Den großen Erfolgen des Menschen bei der Erklärung und Beherrschung der Welt um ihn herum steht eine zunehmende innere Leere gegenüber. Einer Welt ohne Gott fehlen Orientierung und ethischer Kompass. Werner Kunze begibt sich auf die Suche nach dem verlorenen Sinn – bei Kant, Voltaire, Dworkin. Ein Streifzug.

von Werner Kunze

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Religion und Naturwissenschaft haben gemeinsame Ursprünge. Auch heute müssen sie kein Gegensatz sein, wenn sie ihre Grenzen respektieren. Naturwissenschaft ist Erkenntnis der göttlichen Schöpfung; zugleich versagen ihre Schlussweisen bei Aussagen über Gott und über Wert und Würde des Menschen.

von Knut Henke

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Alle Religion braucht den Stachel des Unglaubens, um nicht in Selbstgewissheit zum Fetisch zu verflachen. Fruchtbar aber kann ihr Miteinander nur sein, wenn auch der Unglaube nicht zum Dogma erstarrt, sich die Freude am Denken und den Willen zur Wahrheit bewahrt. Thomas Gutknecht über geläuterte Gläubige und fromme Atheisten.

von Thomas Gutknecht

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Weil er lange Jahre in der DDR wirkte und auch RAF-Terroristen die Seelsorge nicht verweigerte, geriet Kurt Scharf immer wieder unter politischen Beschuss. In Tübingen erinnerte man an den engagierten Theologen und Bischof von Berlin und Brandenburg. Hans Günsel schreibt über einen Mann, der die christliche Botschaft stets dorthin trug, wo sie am meisten gebraucht wurde, zu den Leidenden und Ausgestoßenen; und der sich zugleich verdient machte um das Miteinander der Religionen.

von Hans Günsel

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Man soll in Tagen der Trauer und Betroffenheit nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Aber die notorische Selbstbeweihräucherung der Journaille hatte schon vor dem Pariser Attentat Methode. Presse- und Satirefreiheit in Charlie’scher Prägung als „höchstes Gut, das der Westen besitzt“? Zeit für eine Klarstellung.

von Christian Roth

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In Teil 3 der Serie untersucht Wolfgang Bachmann die Funktionsweise des Verstandes und die Empfänglichkeit der Menschen für kollektive Entrückungserfahrungen und Pseudowissenschaft, bis hin zu esoterischen Bewegungen und Sekten.

von Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Bachmann

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Vor 200 Jahren, am 29. Januar 1814, stirbt Johann Gottlieb Fichte im Alter von 51 Jahren an Typhus. Zusammen mit Schelling und Hegel gilt er als Begründer des Deutschen Idealismus. In ihm begegnet uns ein leidenschaftlicher Denker, kompromisslos, verletzlich, stets für die Sache der Freiheit kämpfend.

von Stefan Martin

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Äußerlich konnte die Schrumpfung der Kirchen und der Rückgang der Gläubigkeit in Deutschland dem Weihnachtsfest bislang wenig anhaben; es wird hell und freudig begangen wie eh und je. Doch kann das noch lange so bleiben?

von Christian Roth

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In Teil 1 der Serie „Physik, Gehirn und Glaube“ blickt Wolfgang Bachmann auf die Welt um uns herum und darauf, wie wir sie wahrnehmen mit dem komplizierten Apparat, den wir Gehirn nennen. An Vernunft und Erkenntnisfähigkeit des Menschen meldet er Zweifel an.

von Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Bachmann

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Über das Vermächtnis von Papst Johannes XXIII. (1881–1963) und seine letzte Enzyklika Pacem in terris schreibt zum fünfzigsten Jahrestag Dominik Matuschek.

von Dominik Matuschek

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