Schlagwortabtausch:Konservativ

Wir wollen bleiben, was wir sind

S098_Treu_5Konservatismus als Lebenseinstellung hat es wohl immer schon gegeben: Liebe zur Tradition, Festhalten am Bewährten, Skepsis gegen irdische Heilsversprechungen aller Couleur. Als politische Bewegung ist er jünger: Gegenbewegung, Reaktion auf die Aufklärung des achtzehnten Jahrhunderts und die Französische Revolution. Je nach politischer Kultur ist er von Land zu Land verschieden ausgeprägt. In England wird der liberale Edmund Burke sein Wortführer, in Frankreich der reaktionäre Papist de Maistre, in Preußen der christlich-romantische Professor Stahl. Krone und Parlament, Gottesgnadentum und Verfassung, Adel und Bürgertum sind damals die Frontlinien. Über all das ist die Zeit hinweggegangen. Geblieben sind andere Leitmotive. Mut zur langsamen Reform des Bestehenden statt zum voreiligen Umstürzen, Bindung des einzelnen in gewachsenen, gewordenen Gemeinschaften.

Der Konservative ist mit seiner Zeit noch leidlich zufrieden, wenn manches auch ihm gegen den Strich geht. Einen Schritt weiter geht der Reaktionär: Er will das Rad zurückdrehen und plant im Stillen die Gegenrevolution. Der Versuch einer persönlichen Standortbestimmung von Gregor Burchardt.

von Gregor Burchardt

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Der rasante Wandel in der Welt bringt das konservative Denken in Schwierigkeiten. Zu schnell veraltet Erfahrung und wird das Bewährte entwertet. Dennoch findet man bei den scharfblickenden Zeitdiagnostikern immer auch ein Gespür für das menschliche Bedürfnis nach Langsamkeit. Werner Kunze blickt hier auf einen: den Philosophen Odo Marquard.

von Werner Kunze

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In historischen Darstellungen kommen die Konservativen oft nicht gut weg; auch weil am Ende meist die anderen gewonnen haben. Dennoch bleibt ihr Wirken wichtig. Und sei es nur, um den Lauf der Geschichte langsamer und stetiger zu machen.

von Christian Roth

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Was man als konservativ versteht, ist von Autor zu Autor, Land zu Land, Epoche zu Epoche sehr verschieden. Klare Abgrenzungen zu finden scheint fast unmöglich. Die Berliner Bibliothek des Konservatismus stellt sich dennoch der Herausforderung und zeigt die konservative Gedankenwelt in ihrer ganzen Vielfalt. Bibliotheksleiter Wolfgang Fenske im Gespräch.

von Redaktion akademische Blätter

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Dass Bismarcks Preußen eine Klassengesellschaft und Bismarck selbst ganz wesentlich ein Klassenpolitiker war, ist uns gedanklich fern, da wir nicht mehr in Klassenkategorien denken. Marxistische Geschichtsschreibung kann hier helfen. Zu Bismarcks 200. Geburtstag wurde nun die große Biographie des DDR-Historikers Ernst Engelberg in einer neuen Leseausgabe aufgelegt. Hartwig Thieme rezensiert.

von Hartwig Thieme

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Politischer Atheismus nennt sich Laizismus: Verbannung der Religion aus dem öffentlichen Raum, Lösen der Verflechtung von Kirche und Staat, Abschaffung veralteter Privilegien. In Wahrheit ist der Laizismus mindestens so anachronistisch wie die Kirchensteuer und ein gutes Beispiel dafür, wie auch Atheisten dogmatischen Glaubenssätzen verfallen können.

von Christian Roth

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Mit Bismarck wird man niemals fertig, auch zum zweihundertsten Geburtstag nicht. Weil sein Wirken bis in die Gegenwart hineinreicht, wiewohl man vor plumper Aktualisierung sich hüten sollte. Weil sich das politische Handwerk, dessen Großmeister er war, in zentralen Dingen doch ewig gleich bleibt. Und weil konstant über ihn gestritten wird, seitdem er die politische Bühne betrat.

von Christian Roth

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Die berühmten preußischen Reformen waren primär ein Werk der städtischen Eliten. Doch siebzehn von zwanzig Preußen lebten um 1800 nicht in der Stadt, sondern auf dem Lande. Dort formierte sich die Opposition der Junker, deren größter Kopf ein Rebell aus der Mark Brandenburg wurde: Friedrich August Ludwig von der Marwitz.

von Christian Roth

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Er war kein aktiver Politiker, prägte aber seine Zeit und stand auf dem Kontinent zeitweise fast alleine gegen den mächtigen Kaiser Napoleon. Er verkörperte als einer der ersten die europäische Idee und erstarrte am Ende im bloßen Verteidigen des bestehenden Allianzsystems. Ein Blick auf das schillernde Leben des Friedrich von Gentz.

von Christian Roth

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