Schlagwortabtausch:Krieg

Dulce et decorum

Battle_of_Waterloo_1815Krieg war lange Zeit historischer Normalfall und der Staatsmann gleichbedeutend mit dem Kriegsherrn. Oft ging es dabei um Beute. Sehr direkt, solange die Menschen in Agrargesellschaften lebten; Ackerboden kann man mit Schwertern erobern, ohne ihn zu zerstören; fragile Industrie- und Postindustrieökonomien unserer Tage eher nicht. Indirektes Beutemachen über Unterwerfung und Tributzwang war auch Mode für lange Zeit. Nun erscheint simpler Raub unedel. So wurde das Kriegswesen umkleidet mit einem besonderen Ehrbegriff und mit höheren Zielen versehen: dem Vaterland, für das zu Sterben süß und ehrenvoll war; oder ein Glaube, eine Ideologie, Menschheitsbeglücklung in Diesseits oder Jenseits. Die postheroischen Völker des Westens sind nach zwei Weltkriegen weitgehend davon abgekommen. Sie empfinden den Krieg als Übel. Wie wehrhaft sie dennoch bleiben, muss sich noch erweisen.

Vor zweihundert Jahren erschossen sie Napoleons gerühmten Marschall, beim Luxemburg-Palais, Paris. Anders als sein Herr galt er nicht als Genie mit großem politisch-strategischem Weitblick; dafür als Krieger mit Mut für Hundert. Ein Heerführer wie aus alter Zeit, der nicht von der Ferne des Feldherrnhügels aus befehligte, sondern selbst sich ins Schlachtgetümmel warf. Über Leben und Sterben des Michel Ney.

von Christian Roth

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Nachdem Europa selbst angegriffen wurde, geht nun in Paris und anderswo die Rede von Krieg und Vernichtungskampf gegen den IS um. Das werden wohl leere Phrasen bleiben; denn zum eigentlichen Krieg, mit eigenen Bodentruppen, sind die Europäer geistig nicht bereit. Aber es gäbe eine Alternative.

von Christian Roth

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Mit Napoleons Fahrt in sein zweites Exil endet die Abenteuergeschichte der hundert Tage. Aus der weiten historischen Perspektive eine kurze Episode, die wenig folgenreich blieb. Zugleich aber ein großes Schauspiel, das Bonapartes Lebensdrama auf die Spitze trieb und in der Niederlage seiner Legende neuen Glanz verlieh.

von Christian Roth

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Diese Frage überhaupt zu stellen, mag schon zynisch anmuten. Bewusst hat Ian Morris, promovierter Archäologe und Althistoriker der Universität von Stanford, den Titel des bekannten Anti-Kriegs-Liedes als Titel für sein Buch gewählt. Edwin Starr, oder auch der ihn später covernde Bruce Springsteen beantworteten diese Frage eindeutig: „Absolutely nothing!“. Dem widerspricht Ian Morris in seinem äußerst lesenswerten Buch.

von Gregor Burchardt

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Die preußische Heeresgeschichte hat ihren glorreichen und ihren tragischen Moltke. Der Ältere siegte bei Königgrätz und Sedan und wurde zur nationalen Legende; der Jüngere scheiterte 1914 mit seinem Westfeldzug und starb bald darauf vereinsamt und verbittert. Vorher schon hielt sich der weiche, emotionale Mann nicht für seinen Posten geeignet – und forderte dennoch ungeduldig den Krieg.

von Christian Roth

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Unter den alliierten Generalen gilt er als eigentlicher Bezwinger Napoleons. Aber Gneisenaus Stern stieg mit dem korsischen Eroberer auf und sank, als die Bedrohung schwand. Denn den Machthabern in Berlin ging er mit seinen Reformideen zu weit.

von Christian Roth

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Die Debatte um die mit hohen Kosten gescheiterte Entwicklung deutscher Aufklärungsdrohnen hat die Diskussion um bewaffnete Drohnen in der Bundeswehr zeitweise in den Hintergrund gedrängt. Der Minister aber bleibt beharrlich – mit Recht: Die Kampfdrohnen müssen kommen.

von Christian Roth

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Vor 70 Jahren: Am 31.1. und 2.2.1943 kapitulierten die letzten deutschen Truppen in Stalingrad. Am 22.2.1943 wurden die Studenten Christoph Probst, Hans und Sophie Scholl als Widerstandskämpfer in München hingerichtet. Beide Ereignisse sind in einzigartiger Weise in der Person Fritz Hartnagel (1917– 2001) verknüpft.

von Hartwig Thieme

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2012 – erneut das Jahr des Weltuntergangs und Zeit für einen Blick zurück. Denn genau 50 Jahre nach der Kubakrise ist allgemein bekannt, dass im Kalten Krieg mehr als einmal die nukleare Apokalypse drohte. Doch trotz des glücklichen Ausgangs weiß heute praktisch jeder, wie der Jüngste Tag ausgesehen hätte: Der Atomkrieg ist erlebte Geschichte, Film-Geschichte geworden.

von Rasmus Greiner

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Es war der Anfang vom Ende: Mit der Invasion des Zarenreichs leitete Kaiser Napoleon seinen eigenen Untergang ein. Ohne den Feind greifen zu können, schmolz seine Grande Armée in der Weite Russlands dahin; seine Herrschaftsträume verglühten schließlich in der Asche von Moskau. In diesen Tagen jährt sich der große Brand der Stadt zum zweihundertsten Mal. Eine Rückschau von Frederik Eisenberger.

von Frederik Eisenberger

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1813, das Jahr des Befreiungskrieges gegen Napoleon, ist seit zweihundert Jahren Gegenstand zahlreicher Heldenepen. Politische Reformer und militärische Befehlshaber spielen darin zumeist die Hauptrolle. Wichtiger für den Ausgang der Ereignisse war aber ein gänzlich unmilitärischer, den Krieg hassender politischer Reaktionär. Die Entscheidung des Jahres 1813 fiel im Rahmen eines diplomatischen Schachspiels.

von Christian Roth

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Wenn Kriege ausbrechen, die eigentlich niemand will, liegt die Ursache meistens in unvollständiger Information. Überschätzung der Gefahr, die vom Gegner ausgeht, Mutmaßen böser Absichten und Aggression, Unterschätzen der Eigendynamik des Waffengangs. Der drohende iranisch-israelische Konflikt ist ein Musterbeispiel.

von Christian Roth

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„Kennense Afghanistan? Det jeht Sie Aff’ganischt an!“ – so witzelte das Berliner Trottoir in den 20er Jahren, als Aman Ullah, König von Afghanistan, den selten gewordenen Glanz eines Staatsbesuchs in die Hauptstadt des Weltkrieg-I-Verlierers brachte.

von Klaus Müller

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Der Afghanistaneinsatz der Bundeswehr ist ständig in den Medien präsent. Abzugsdebatten, Strategiediskussionen, Ehrung von Gefallenen – an Aufmerksamkeit und Interesse mangelt es nicht. Dennoch ist das Wissen in der Bevölkerung um die Einsatzrealität der Soldaten unzulänglich.

von Lasko Werner

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Nein, er hat es wahrlich nicht einfach in diesen Tagen. Am Karfreitag fielen die ersten Soldaten in seiner Amtszeit; in der Folge tobte eine Debatte über die Ausrüstung und Ausbildung der Soldaten im Einsatz; Finanzlücken tun sich im Ministerium auf, große Rüstungsprojekte ziehen sich hin, drohen zu scheitern. Und nun holt ihn die Kunduz-Affäre mit der Ladung vor den Untersuchungsausschuss wieder ein. Karl-Theodor zu Guttenberg, in Deutschland unbestritten die politische Lichtgestalt des Jahres 2009, steht unter Beschuss. Erste sichtbare Folge: Die bisher phänomenalen Beliebtheitswerte bröckeln.

von Christian Roth

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Es ist ein eigentümlicher Zufall, dass die große Rede Präsident Obamas an die amerikanische Nation, in der er eine sehr gemischte Bilanz seines ersten Amtsjahres ziehen musste, zeitlich so eng mit der Londoner Afghanistankonferenz zusammenfällt.

von Christian Roth

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Wenn der Ausnahmezustand zur Routine wird – Kinostart am 13.08.2009
Genau ein Jahr wurde Kathryn Bigelows Film über den Alltag eines Sprengmittelräumkommandos der US-Armee am Golf zurückgehalten. Der Aktualität des Themas tut dies jedoch keinen Abbruch. Die Gewalt im Irak scheint sich Mitte 2009 sogar wieder zu verstärken. Fast täglich gehen neue Schreckensmeldungen über Bombenanschläge mit Dutzenden von Todesopfern um die Welt.

von Rasmus Greiner

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