Schlagwortabtausch:Kapitalismus

Freiheit durch Geld

Kapitalismus ist ein Kampfbegriff, berühmt geworden erst in den Mündern seiner Gegner. Für sie bedeutet er Zwangsherrschaft der Kapitalisten, also der Besitzer von Produktionsmitteln, Boden, Maschinen, Technik; sie gilt es zu überwinden. Marx und Engels waren die wortgewaltigsten dieser Gegner; in deutscher Sprache. Im Deutschen meidet man darum den Begriff und spricht lieber von freier Marktwirtschaft, meint aber das gleiche: Privateigentum, Vertragsfreiheit, weitgehende Abwesenheit staatlicher Marktkontrolle. Historisch ist der Kapitalismus (wie seine Feinde, und auch wie Rechtsstaat und moderne Demokratie) ein Kind des Industriezeitalters, Nachfolger der Herrschaft von Landbesitzern (Feudalismus) und des gelenkten Staatsabsolutismus (Merkantilismus). In neuerer Zeit, etwa seit den 1970ern, sind im finanzmarktgetriebenen Kapitalismus die international agierenden Banken neben die Fabrikherren alten Stils getreten.

Der Aufstieg der Juden beginnt naturgemäß in ihrem traditionellen Berufszweig: dem Geldwesen. Das für Deutschland klassische Beispiel ist der Bankier Gerson von Bleichröder; der brachte es vom Gehilfen der Rothschilds bis in den Dunstkreis der Macht – als Finanzverwalter, Wirtschaftsberater und Geheimdiplomat Otto von Bismarcks.

von Christian Roth

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Schuldenkrise, Eurorettung und Inflationsangst schüren in regelmäßigen Abständen die Furcht vor einem Zusammenbruch des europäischen Währungssystems. Wie würde es in einem solchen Fall weitergehen? Für die Deutschen gibt es eine historische Blaupause. Johannes Engels über das Experiment der Renten-Mark.

von Johannes Engels

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Krisenanfällige und spekulationsgetriebene Finanzmärkte lassen die Frage nach mögli-chen Stabilisierungsmaßnahmen im Währungssystem aufkommen. Dabei erlangt eine alte Idee zunehmende Beliebtheit: Regionalgeld. Eine Einführung von Johannes Engels.

von Johannes Engels

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An kaum einem anderen Beispiel kann man so klar sehen, wie es in der Geschichte Fortschritt gibt und die Menschen doch nicht klüger werden. Ein kurzer Ritt durch die Kulturgeschichte des Geldes.

von Christian Roth

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Geld regiert die Welt, aber in den ökonomischen Grundmodellen kommt es kaum vor. Andreas Bruckner erklärt, warum das so ist, und wieso das Geld dennoch wichtige volks-wirtschaftliche Funktionen hat.

von Andreas Bruckner

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… oder was dem deutschen Fernsehen heute fehlt.
Betrachtet man Kunst als einen ästhetischen Mehrwert, der den Betrachter zur Reflexion einlädt, dann hätte das Fernsehen in den vergangenen Jahren immer „künstlerischer“ werden müssen. Doch innovative Erzählformen und ausgefeilte ästhetische Konzepte, wie sie das amerikanische Quality-TV schon seit einigen Jahren nutzt, prallen an den Anachronismen des deutschen Rundfunksystems ab. Beinahe jeglicher künstlerische Anspruch wird kaputtgespart.

von Rasmus Greiner

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Von vielen unbemerkt findet ein Übergreifen der ökonomischen Märkte auf tradierte moralische und kulturelle Werte statt. Michael J. Sandel warnt in seinem Buch davor, menschliche Gemeingüter der Logik der Ökonomie zu unterwerfen. Damit findet er weitgehend Zustimmung bei unserem Rezensenten Julian Nida-Rümelin.

von Julian Nida-Rümelin

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Der Euro-Kurs stagniert auf einem niedrigen Niveau, die Staatsanleihen werfen kaum noch Zinsen ab oder verlieren an Wert. Die EZB, die Staatsanleihen kauft, um eine Zahlungsunfähigkeit gefährdeter Eurostaaten abzuwenden, muss mit Verlusten rechnen. Eine mittelbare Beteiligung der Steuerzahler an den „Rettungsaktionen“ ist daher nicht von der Hand zu weisen, aber es ist nur der Anfang.

von Pavel Usvatov

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Eigeninteressen: warum sie Sender und Empfänger nutzen und warum dennoch die einen sie nicht aussprechen und die anderen sie nicht hören wollen.

von Andreas Bruckner

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Julian Nida-Rümelin ruft gute Gründe in Erinnerung, die – jenseits des grassierenden Optimierungswahns – handlungsanleitend für eine Gesellschaft in Zeiten der Dauerkrise sein könnten. Das richtige Buch zur richtigen Zeit, meint Gesine Schwan.

von Gesine Schwan

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Nicht böse Spekulanten haben Europa in die Krise geführt, sondern Fehlanreize in der Währungsunion, die zum hemmungslosen Schuldenmachen einluden. Nur solides Wirtschaften führt Europa zurück auf den rechten Pfad, meint Dieter Heimsath.

von Dieter Heimsath

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Deutschland ist nicht Griechenland, und Menschen sind keine Bienen: Der Produktivitätsfortschritt macht auch staatliche Transferleistungen bis zu einem gewissen Grade vertretbar, meint Jürgen Franz.

von Jürgen Franz

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„Verkaufen“ hat für viele einen zweifelhaften Beigeschmack; klingt nach aufdringlicher Werbung und unredlichen Lockangeboten. Genau besehen ist das aber ein oberflächlicher Irrtum; tatsächlich kommt jeder einmal in die Situation, Verkäufer zu sein. Und die Regeln über den Umgang mit Menschen sind hier nicht anders als im Alltagsleben.

von Reinhold Gitter

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Zu den Kennzeichen der Moderne gehören Individualismus und die Zergliederung der Gesellschaft in Teilsysteme: Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur. Krisen entstehen, wenn diese Teilsysteme aus dem Gleichgewicht geraten.

von Peter Schröder

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Sinkende Wahlbeteiligungen, Politik- und Parteienverdrossenheit, inner- und außerparlamentarische Protest- und Dagegen-Bewegungen: Die Lage der deutschen Demokratie war schon einmal günstiger. Aber die aktuellen Schwierigkeiten sind nichts gegen das, was strukturell in einigen Jahrzehnten droht.

von Christian Roth

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1989 gilt als die Geburtsstunde des Internets. Mehr als zwanzig Jahre später wirft Jaron Lanier, einer der Internet-Pioniere, einen kritischen Blick auf die Entwicklung der Netzkultur seit der Jahrtausendwende – und macht sich damit nicht nur Freunde in der Cybergemeinde.

von Stefan Martin

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Als der Autor 2002 sein inzwischen berühmtes Buch „Was passiert, wenn der Crash kommt?“ (Olzog Verlag, München) vorlegte, wurde er deswegen fünf Jahre lang von Kollegen, Finanzwissenschaft, von Politikern und von den Bankern als Nebelkrähe und Spinner diffamiert. Inzwischen aber haben alle gewusst, dass die Krise kommt.

von Eberhard Hamer

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Länger arbeiten (mindestens bis 67), weniger Urlaub (20 Tage genügen), mehr Frauen in Führungspositionen! Ach ja, fast hätten wir es vergessen: Wachstum, Wachstum, Wachstum! Täglich erreichen uns neue Vorschläge, wie man das Bruttoinlandsprodukt steigern und die Wirtschaft ankurbeln kann. Das Räderwerk des Kapitalismus will schließlich geölt werden.

von Stefan Martin

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Nach dem Rücktritt von Horst Köhler konzentrierte sich die öffentliche Diskussion auf die historische Einmaligkeit dieses Vorgangs des abrupten Rücktritts eines Bundespräsidenten. Aus dem Fokus geriet dabei, dass Deutschland mit dem ehemaligen IWF-Chef nach Roland Koch binnen einer Woche den zweiten Wirtschafts- und Finanzpolitiker in führender Position verlor.

von Christian Roth

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