Schlagwortabtausch:Lebensbilder

Las MeninasGeschichte macht Männer. Männer machen Geschichte

In alten Zeiten war Geschichte kaum mehr als die Lebenschronik großer Männer, oft Hagiographie in propagandistischer Absicht. Spätere Geschichtsschreibung konnte das kritisieren, aber nicht mehr ändern; von den Kaisern und Königen hatte man Quellen, von ihren Soldaten, Bauern, Handwerkern kaum. Für die Zeiten, in denen die Quellen dichter stehen, ab dem neunzehnten Jahrhundert vor allem, ist man dafür oft ins Gegenteil umschlagen und hat den Gang der Ereignisse nur noch als Sozial- und Strukturgeschichte erzählt; was genauso an der Wahrheit vorbeigeht. Der Blick auf das Einzelschicksal lohnt selbst dann noch, wenn man nicht davon ausgeht, dass die Geschichte von großen Männern souverän gelenkt wird. Im einzelnen erst kommen die Bewegungen der Zeit zusammen und zur Wirkung, sie schweben nicht frei in der Luft; und auch Sozialgeschichte ist nichts anderes als die Summe von Einzelgeschichten. Nicht nur von Politikern, natürlich; auch von Erfindern, Gewerbetreibenden, Künstlern, Gelehrten und ganz normalen Menschen.

Sein Tod leitete die Katastrophe ein: Erzherzog Franz Ferdinand, Thronfolger von Österreich-Ungarn. In der Erinnerung verschwand hinter dem Anschlagsopfer alsbald der Mensch; auch weil Franz Ferdinand ein widersprüchlicher Charakter war, über den ein Urteil nicht leicht zu fällen ist. Vielen bleibt er bis heute ein Rätsel.

von Christian Roth

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Johann Wolfgang von Goethe war ein außergewöhnlicher Mensch mit vielfältigen Begabungen.
Als Dichter, Schriftsteller, Naturwissenschaftler und Politiker gab er seinem Leben Gestalt.
Rüdiger Safranski kommt ihm in seiner quellenreichen Biographie so nahe wie selten ein Biograph zuvor.
An Goethe können wir uns auch heute noch aufrichten, meint unser Rezensent Werner Kunze.

von Werner Kunze

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Bismarck-Biographien sind Legion, und Neuerscheinungen zu seinem Leben und Wirken sind insbesondere an Gall, Pflanze und Engelberg zu messen. Der US-Historiker Jonathan Steinberg erhebt nun den Anspruch einer korrigierenden Sicht auf bisher Erschienenes.

von Marc Zirlewagen

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Vor 200 Jahren, am 29. Januar 1814, stirbt Johann Gottlieb Fichte im Alter von 51 Jahren an Typhus. Zusammen mit Schelling und Hegel gilt er als Begründer des Deutschen Idealismus. In ihm begegnet uns ein leidenschaftlicher Denker, kompromisslos, verletzlich, stets für die Sache der Freiheit kämpfend.

von Stefan Martin

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Robert Schumanns Lebensweg sollte in Richtung Jura führen. Sein Gefühl jedoch, das in voller Wärme nur der Musik galt, drängte ihn ab von vorgeschriebenen Pfaden. Während drei Studiensemestern in Heidelberg traf er eine folgenschwere Entscheidung.

von Harald Pfeiffer

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Der unglückliche Rücktritt Horst Köhlers, der tiefe Fall des Bundespräsidenten Christian Wulff und die präsidiale Kanzlerschaft Angela Merkels sind Gegenstand andauernder Kontroversen um das Bundespräsidentenamt. Trotz aller Debatten scheint es einen Grundkonsens darüber zu geben, wie dieses höchste deutsche Staatsamt auszufüllen ist. Maßgeblich geprägt wurde es vom ersten Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, dessen 50. Todestag wir am 12. Dezember 2013 begehen.

von Redaktion akademische Blätter

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Die Reformperiode in den Rheinbundstaaten unter Napoleons Vorherrschaft galt den Freiheitskriegern von 1813 als unglückliche Zeit der Fremdherrschaft. Das war sie auch; unter anderem. Doch ebenso war es eine schöpferische Zeit des Aufbruchs auf vielen Gebieten. Wie kein zweiter steht dafür Maximilian Graf von Montgelas, unter dessen Regierung Bayern zu einem modernen Staat wurde.

von Christian Roth

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Er wurde geliebt und gehasst wie in der deutschen Nachkriegsgeschichte vielleicht kein Politiker außer dem Bayern Franz Josef Strauß. Als Visionär gefeiert, als Verzichtspolitiker und Vaterlandsverräter gescholten; nach außen als Friedenspolitiker dekoriert, nach innen als Regierungschef gescheitert. Am Ende seines Lebens sah er einen großen Traum erfüllt. Am 18. Dezember wäre Willy Brandt einhundert Jahre alt geworden.

von Christian Roth

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Die berühmten preußischen Reformen waren primär ein Werk der städtischen Eliten. Doch siebzehn von zwanzig Preußen lebten um 1800 nicht in der Stadt, sondern auf dem Lande. Dort formierte sich die Opposition der Junker, deren größter Kopf ein Rebell aus der Mark Brandenburg wurde: Friedrich August Ludwig von der Marwitz.

von Christian Roth

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Unter den alliierten Generalen gilt er als eigentlicher Bezwinger Napoleons. Aber Gneisenaus Stern stieg mit dem korsischen Eroberer auf und sank, als die Bedrohung schwand. Denn den Machthabern in Berlin ging er mit seinen Reformideen zu weit.

von Christian Roth

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Er war kein aktiver Politiker, prägte aber seine Zeit und stand auf dem Kontinent zeitweise fast alleine gegen den mächtigen Kaiser Napoleon. Er verkörperte als einer der ersten die europäische Idee und erstarrte am Ende im bloßen Verteidigen des bestehenden Allianzsystems. Ein Blick auf das schillernde Leben des Friedrich von Gentz.

von Christian Roth

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Eine Generation lang galt Gustaf Gründens als singuläre Gestalt auf der Bühne, von vielen bewundert, von manchen gehasst, in der späten Weimarer Zeit, unter der Nazi-Diktatur ebenso wie in der frühen Bundesrepublik. Vor fünfzig Jahren erfuhr Deutschland vom Tode seines skandalumwitterten großen Theatermannes.

von Christian Roth

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Wer Politik als „Beruf“ habe, so Max Weber, müsse „ein Führer und nicht nur das, sondern auch – in einem sehr schlichten Wortsinn – ein Held sein“. Ein Gespräch mit dem amtierenden Alterspräsidenten des Deutschen Bundestages, Dr. Heinz Riesenhuber, über die Abgründe der Politik, den Einfluss der Medien und seinen Freund Wolfgang Schäuble.

von Stefan Martin

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Über Jahrzehnte hin galt er als die fleischgewordene Hoffnung der Liberalen, Bismarcks Herrschaft überwintern zu können. Als er schließlich auf den Thron gelangte, war er schon ein todkranker Mann und seine Zeit vorüber. Mit dem Kaiser Friedrich starb vor 125 Jahren für lange Zeit die Chance auf ein westlich orientiertes, liberales, stärker demokratisches Deutschland.

von Christian Roth

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Er kam mit seiner Körpermasse oft plump und ungelenk daher, war in Wahrheit aber ein feiner Charakterdarsteller mit großem Rollenspektrum: vom komischen Narren bis hin zum finsteren Schurken. Zum 100. Geburtstag von Gert Fröbe.

von Christian Roth

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Er wirkte wie aus der Zeit gefallen, hatte der Welt aber immer wieder wichtige Dinge zu sagen. Der Rücktritt von Papst Benedikt XVI. bietet noch einmal Gelegenheit, aufmerksam hinzuhören.

von Christian Roth

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Vor 70 Jahren: Am 31.1. und 2.2.1943 kapitulierten die letzten deutschen Truppen in Stalingrad. Am 22.2.1943 wurden die Studenten Christoph Probst, Hans und Sophie Scholl als Widerstandskämpfer in München hingerichtet. Beide Ereignisse sind in einzigartiger Weise in der Person Fritz Hartnagel (1917– 2001) verknüpft.

von Hartwig Thieme

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Fünfzig Jahre Spiegel-Affäre, dazu zehnter Todestag: Ein Rückblick lohnt sich auf den großen deutschen Journalisten Rudolf Augstein. Seine Vita bietet mehr als die Feindschaft mit Franz Josef Strauß.

von Christian Roth

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Die Chronik verzeichnet: Am 24. Juni 1922 wurde der damalige deutsche Außenminister von Terroristen ermordet. In dieser Rolle des Märtyrer-Politikers allein erinnern sich einige, nicht sehr viele Deutsche noch an Walther Rathenau; und erfassen damit nicht einmal ein Zehntel von ihm. Auch neunzig Jahre nach seinem Tod fasziniert seine Persönlichkeit.

von Christian Roth

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Der 300. Geburtstag Friedrichs des Großen bewegt die Historikerzunft, viele Neuerscheinungen und Ausstellungen verteilen sich übers Land. Aber die großen Kontroversen bleiben aus; der Umgang mit dem Preußenkönig ist entspannter geworden.

von Christian Roth

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