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Die Erfolgsgeschichte des Weltnetzes lässt nach den Folgen für das Zusammenleben in der realen Welt fragen.
von Stefan Martinkultur & literatur
Die Erfolgsgeschichte des Weltnetzes lässt nach den Folgen für das Zusammenleben in der realen Welt fragen.
von Stefan MartinJedes Jahr zur Adventszeit ist es wieder soweit: Moses führt die Israeliten ins gelobte Land, König Salomon fällt sein berühmtes Urteil, Jesus stirbt am Kreuz – und das gleich mehrfach. Monumentalfilme wie „Die zehn Gebote“ (Cecil B. DeMille 1956), „Salomon und die Königin von Saba“ (King Vidor 1959) sowie zahlreiche Werke über das Leben und Wirken des christlichen Heilands bringen biblische Inhalte auf den Fernsehschirm. Besonders die Programmredaktionen kleiner Sender wie Tele 5, Kabeleins oder RTL 2 greifen immer wieder gerne auf die Garanten solider Einschaltquoten zurück. Doch sind die so genannten „Bibelschinken“ die einzigen filmischen Auseinandersetzungen mit dem Christentum?
von Rasmus GreinerIm säkularisierten Europa wachsen große Teile der jungen Generation ohne Kontakt zu den religiösen – christlichen – Riten auf, die für ihre Vorväter noch selbstverständlicher Teil der Alltagskultur waren. Nun – jedem das Seine. Aber auch für Nicht- (oder nicht-praktizierende) Christen gebietet sich ein Mindestmaß an Wissen über den Ablauf der christlichen Messe; zum Verständnis des Anderen, und weil es ein Stück gewachsene Kultur Mitteleuropas ist.
Darum ein Schilderungsversuch.
„Manchmal frage ich mich, was wohl schwieriger ist, den Deutschen einen Sinn für Politik oder den Amerikanern auch nur einen leichten Dunst von Philosophie beizubringen.“ Dieses Zitat Hannah Arendts ist bezeichnend für Leben und Werk der 1906 in Hannover geborenen deutschen Jüdin.
von Stefan MartinSusanne Schmidts Rückblick auf die Finanzkrise gewährt interessante Einblicke in die Welt der Banker, in London und überall auf der Welt.
von Reinhard BlumJohann Gustav Droysen als politisierender Historiker prägte mit anderen Professoren seiner Zunft den Zeitgeist im neunzehnten Jahrhundert. Wilfried Nippel widmet dem Hellenisten und Borussisten eine Biographie – mit Mängeln.
von Ludwig BiewerKlassiker wiederentdeckt: Der Regisseur Helmut Käutner war über Jahrzehnte eine führende Gestalt des deutschen Films. Mit dem Zeitgeist stand er dabei immer in Konflikt – und lieferte doch Zeugnisse seiner Zeit.
von Rasmus GreinerDer Autor, Ulrich Schnabel, geb. 1962, studierte Physik und Publizistik, ist Wissenschaftsredakteur der ZEIT. Das Buch ist das Ergebnis jahrelanger Auseinandersetzung mit dem Thema Glaube, Meditation und moderne Bewusstseinsforschung. Wie entsteht Glaube, und warum kann er Berge versetzen?
von Dietmar BaumeisterBei einer Umfrage des Leipziger Instituts für Marktforschung im Jahr 2009 gaben 41% der Befragten in den Neuen Ländern an, die DDR sei kein Unrechtsstaat gewesen. Angesichts solcher Ergebnisse scheint es dringend geboten, die kritische Aufarbeitung der Geschichte der DDR wieder stärker in den Fokus zu rücken. In den meisten Büchern wird dabei der Ansatz gewählt, die wichtigsten historischen Meilensteine darzustellen und das System in seinem strukturellen Aufbau zu charakterisieren. Einen anderen Ansatz verfolgt das von Joachim Klose herausgegebene neue Buch „Wie schmeckte die DDR?“.
von Johannes SchwarzeIn einer Folge der Fernsehserie Die Simpsons, die öfter einmal philosophische Anwandlungen hat, entdeckt die kleine Lisa, klügster Kopf der Comic-Familie, dass der legendäre Stadtgründer Jebediah Springfield in Wahrheit ein übler Räuber und Halunke war, der gar George Washington überfiel. Überall trägt sie ihre Entdeckungen vor, in der Schule und vor den Oberen der Stadt, aber niemand will auf sie hören; der Stadtarchivar fälscht gar historische Beweise. Am Ende steigt sie während der großen Jubiläumsparade auf die Bühne, um dem Volk die Wahrheit zu verkünden.
von Christian RothAlain de Benoist, der als Vordenker der französischen Neuen Rechten („Nouvelle Droite“) geltende Publizist und Philosoph, stellt sich in seiner 2009 im Verlag „Junge Freiheit“ erschienenen Schrift gegen das allseits propagierte Wachstumsdogma. Schon im Vorwort formuliert er die These, dass ein „unendliches materielles Wachstum in einer endlichen Welt“ nicht möglich sei und sich die moderne Welt vom „Produktivismus“ verabschieden müsse.
von Pavel UsvatovDie Fans und Bewunderer haben lange darauf gewartet; die Skeptiker beklagen eine weitere Stufe unerklärlichen Medienhypes. Sie ist da, die Biographie über den noch nicht vierzigjährigen Politstar aus Oberfranken, der noch im unbequemen Verteidigungsministeriums alle Beliebtheitsranglisten anführt: den Freiherrn von, vor allem aber zu Guttenberg. Die junge Journalistin Anna von Bayern hat sich als erste daran versucht und es auf immerhin rund zweihundert Seiten gebracht.
von Christian RothDrei Männer erst hat die junge Miranda in ihrem Leben gesehen, die vereinsamt mit ihrem verbannten Vater auf einer Insel aufwachsen musste. Plötzlich steht ein halbes Dutzend vor ihrer Höhle; Schiffbrüchige, von einem Sturm an Land gespült. Das Mädchen ist begeistert. „O, wonder! / How many goodly creatures are there here! / How beatous mankind is! O brave new world, / That has such people in ‘t!“ Für sie ist das die Rettung; die Fremden stammen aus Italiens Adelsfamilien. Miranda wird mit dem heftig in sie verliebten Prinz von Neapel verheiratet, und Prospero, der Magier, schwört seinen Künsten ab und will in die Zivilisation heimkehren.
von Christian RothAls sich vor dreißig Jahren die bundesdeutschen GRÜNEN in Karlsruhe zu einer Partei zusammenschlossen, gab es Stimmen, die einer Partei mit nur einem Anliegen keine lange Dauer prophezeiten: Mit Umweltpolitik allein lasse sich kein Staat machen. Das war auch gar nicht das Anliegen der ersten Grünen. Vielmehr ging es darum, auf Misstände hinzuweisen, gesellschaftliche Fehlentwicklungen von großem Maße. So versuchten die Grünen, die Ausbeutung der Umwelt, die Probleme der Aufrüstung und die nach wie vor bestehende Diskriminierung der Frau zu thematisieren und dadurch Änderungen herbeizuführen.
von Dominik MatuschekDeutsche Bahn, Kik, Deutsche Telekom, Lidl, Airbus, Edeka, Postbank, Kabel Deutschland – die Spähskandale bei deutschen Firmen häufen sich: heimliche Videoüberwachung, Abhören von Telefondaten, Krankheitslisten, Konten-Screening, heimliche Hausbesuche, durchsuchte Privatautos. Millionen Datensätze aus umfassenden Listen über Telefonnummern, Adressen, Handy-Positionsdaten, sowie ganze Bewerbungsunterlagen können käuflich erworben werden.
von Philipp HaugDas Deutsche Kaiserreich wird heutzutage gerne allgemein als ein rückständiger Obrigkeitsstaat wahrgenommen – ein Bild das vor allem beim Versuch politisierender Historiker entsteht, die deutsche Geschichte in ein einfaches Schema zu quetschen, das am Ende unweigerlich auf den Fixpunkt Drittes Reich hinführt.
von Johannes SchwarzeWarum sich die Krise in Deutschland diesmal nicht durch Medien-Events entschärfen lässt.
Schon im alten Rom war das machtkonsolidierende Wirkungspotential eindrucksvoll inszenierter Großereignisse bekannt. Doch erst im Zwanzigsten Jahrhundert erreichte die politische Instrumentalisierung von Sport- und Unterhaltungsveranstaltungen ihren Höhepunkt. Ermöglicht wurde dies durch den gezielten Einsatz der elektronischen Massenmedien.
von Rasmus GreinerDas Leben ist immer ein Leben mit anderen. Der Mensch ist ein „zoon politikon“, ein „staatsentwickelndes Tier“, wie Aristoteles formulierte. Er bedarf zu seiner Vervollkommnung der Gemeinschaft mit anderen Menschen. Die Frage ist nicht, wie uns heute im Zeitalter des begrenzungslosen Individualismus (und Egoismus) eingehämmert wird: Wie soll ich leben? Sondern: Wie sollen wir leben?
von Dieter JakobViele Menschen fragen sich: In welcher Zeit leben wir eigentlich? Ist es eine gute Zeit oder nicht? Oder etwas genauer gefragt: Was ist gut, was nicht? Dies sind einfache Fragen, die aber nicht einfach zu beantworten sind. Zu groß ist die Bandbreite der subjektiven Beurteilung. Für die einen leben wir in der besten aller Welten. Sie sehen natürlich auch der Zukunft mit einem naiven „Alles-wird-gut-Optimismus“ entgegen.
von Werner KunzeDie in Essen geborene und aufgewachsene und seit vier Jahrzehnten mit zwei Pässen in Wien lebende Historikerin Brigitte Hamann ist durch ihre Schriften über Berta von Suttner, Kaiserin Elisabeth, Kronprinz Rudolf, Hitlers Wien und Hitlers Edeljude bekannt geworden. Der Untertitel „Ein historisches Portrait“ zum Österreich-Band der Reihe „Die Deutschen und ihre Nachbarn“ ist gut gewählt, weil die Schrift bei Personen und Zeitabschnitten, über die sie selbst geforscht und publiziert hat wie ‚Franz Josef und Elisabeth’, ‚Kronprinz Rudolf’, ‚Juden in Wien’ und ‚Die Wiener Moderne’ eine besondere Dichte aufweist.
von Diethelm KeilWenn der Ausnahmezustand zur Routine wird – Kinostart am 13.08.2009
Genau ein Jahr wurde Kathryn Bigelows Film über den Alltag eines Sprengmittelräumkommandos der US-Armee am Golf zurückgehalten. Der Aktualität des Themas tut dies jedoch keinen Abbruch. Die Gewalt im Irak scheint sich Mitte 2009 sogar wieder zu verstärken. Fast täglich gehen neue Schreckensmeldungen über Bombenanschläge mit Dutzenden von Todesopfern um die Welt.
Der Film im Nationalsozialismus – Spektakulär inszenierte Massenaufmärsche, feierliche Fackelumzüge, heldenhafte Selbstopferung und infame antisemitische Hetze – das ist das Bild, das lange Zeit hinsichtlich des Films im Nationalsozialismus herrschte und teilweise noch immer Bestand hat.
von Rasmus Greiner