Alle Beiträge von Christian Roth

Unter den deutschen Diplomaten des Juli 1914 ist Fürst Lichnowsky der von den Historikern am mildesten beurteilte; der die Gefahr des großen Krieges früh erkannte und ehrlich um den Frieden rang. Doch mit dem englischen Kriegseintritt scheiterte auch seine Mission.

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Sein Tod leitete die Katastrophe ein: Erzherzog Franz Ferdinand, Thronfolger von Österreich-Ungarn. In der Erinnerung verschwand hinter dem Anschlagsopfer alsbald der Mensch; auch weil Franz Ferdinand ein widersprüchlicher Charakter war, über den ein Urteil nicht leicht zu fällen ist. Vielen bleibt er bis heute ein Rätsel.

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Wladimir Putin hat vorgemacht, wie man historisch ungerechte Grenzen einreißt und verlorene Provinzen ins Vaterland heimholt. Es ist Zeit für eine gründliche Flurbereinigung in Europa. Hauptprofiteur wäre Bayern.

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Dass rohstoffarme Volkswirtschaften von Wissen und Innovationskraft leben, gehört zum Standardrepertoire politischer Sonntagsreden. Gleichzeitig scheint eine wachsende Dagegen-Kultur den technischen Fortschritt im Land zu gefährden.
Ein wenig Lektüre des ersten Innovationstheoretikers beruhigt – zum Teil.

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Die Reformperiode in den Rheinbundstaaten unter Napoleons Vorherrschaft galt den Freiheitskriegern von 1813 als unglückliche Zeit der Fremdherrschaft. Das war sie auch; unter anderem. Doch ebenso war es eine schöpferische Zeit des Aufbruchs auf vielen Gebieten. Wie kein zweiter steht dafür Maximilian Graf von Montgelas, unter dessen Regierung Bayern zu einem modernen Staat wurde.

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Er wurde geliebt und gehasst wie in der deutschen Nachkriegsgeschichte vielleicht kein Politiker außer dem Bayern Franz Josef Strauß. Als Visionär gefeiert, als Verzichtspolitiker und Vaterlandsverräter gescholten; nach außen als Friedenspolitiker dekoriert, nach innen als Regierungschef gescheitert. Am Ende seines Lebens sah er einen großen Traum erfüllt. Am 18. Dezember wäre Willy Brandt einhundert Jahre alt geworden.

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Äußerlich konnte die Schrumpfung der Kirchen und der Rückgang der Gläubigkeit in Deutschland dem Weihnachtsfest bislang wenig anhaben; es wird hell und freudig begangen wie eh und je. Doch kann das noch lange so bleiben?

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Die berühmten preußischen Reformen waren primär ein Werk der städtischen Eliten. Doch siebzehn von zwanzig Preußen lebten um 1800 nicht in der Stadt, sondern auf dem Lande. Dort formierte sich die Opposition der Junker, deren größter Kopf ein Rebell aus der Mark Brandenburg wurde: Friedrich August Ludwig von der Marwitz.

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Unter den alliierten Generalen gilt er als eigentlicher Bezwinger Napoleons. Aber Gneisenaus Stern stieg mit dem korsischen Eroberer auf und sank, als die Bedrohung schwand. Denn den Machthabern in Berlin ging er mit seinen Reformideen zu weit.

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Er war kein aktiver Politiker, prägte aber seine Zeit und stand auf dem Kontinent zeitweise fast alleine gegen den mächtigen Kaiser Napoleon. Er verkörperte als einer der ersten die europäische Idee und erstarrte am Ende im bloßen Verteidigen des bestehenden Allianzsystems. Ein Blick auf das schillernde Leben des Friedrich von Gentz.

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Eine Generation lang galt Gustaf Gründens als singuläre Gestalt auf der Bühne, von vielen bewundert, von manchen gehasst, in der späten Weimarer Zeit, unter der Nazi-Diktatur ebenso wie in der frühen Bundesrepublik. Vor fünfzig Jahren erfuhr Deutschland vom Tode seines skandalumwitterten großen Theatermannes.

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Wie um jede Landtagswahl herum rätseln die politischen Interpreten über das Phänomen der bayerischen CSU, jenes Kuriosums des deutschen Parteienwesens. Dabei ist die Antwort simpel: Bayern ist einfach kein Land wie jedes andere.

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In der Kritik an den Überwachungsprogrammen angloamerikanischer Geheimdienste geht es den deutschen Politikern und Meinungsmachern angeblich um die Verteidigung der Freiheit. Aber so freiheitsliebend sind wir Deutschen in Wahrheit nicht; ein Schuss mehr Demut stünde uns gut an.

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Päpste, Monarchen, Politiker: Alle Autoritäten bemühen sich um die Annäherung ans Volk, bis hin zu plumper Anbiederung. Am Ende wird es ihnen mehr schaden als nutzen. Respekt vor Institutionen gibt es nicht ohne hoheitliche Distanz.

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Die Debatte um die mit hohen Kosten gescheiterte Entwicklung deutscher Aufklärungsdrohnen hat die Diskussion um bewaffnete Drohnen in der Bundeswehr zeitweise in den Hintergrund gedrängt. Der Minister aber bleibt beharrlich – mit Recht: Die Kampfdrohnen müssen kommen.

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Über Jahrzehnte hin galt er als die fleischgewordene Hoffnung der Liberalen, Bismarcks Herrschaft überwintern zu können. Als er schließlich auf den Thron gelangte, war er schon ein todkranker Mann und seine Zeit vorüber. Mit dem Kaiser Friedrich starb vor 125 Jahren für lange Zeit die Chance auf ein westlich orientiertes, liberales, stärker demokratisches Deutschland.

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Wenn Personen des öffentlichen Lebens sich schuldig machen, endet das oft in medialer Hinrichtung und Vernichtung des persönlichen Rufs. Der Fall Hoeneß könnte anders verlaufen, denn im Gegensatz zu den Politikern, die taumelten und fielen, hat er nicht nur Parteifreunde und taktische Partner auf Zeit; er hat echte Freunde und Verehrer, die zu ihm stehen auch in der Not.

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Steuersünder, Balkangeschäfte, merkwürdige Anstellungspraktiken im Landtag: Saubermänner und Sauberfrauen nördlich der Mainlinie blicken wieder einmal mit Spott und Häme auf das Land der Bayern. Zu Unrecht.

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Immer wieder meinen wir Menschen, das Böse überwinden oder wegdefinieren zu können. Aber das Bemühen um die von allem Übel befreite Welt mündet regelmäßig in die größten Grausamkeiten. Wir müssen lernen, mit dem Bösen richtig zu leben.

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Politische Gewalt in der einen oder anderen Form ist wieder auf dem Vormarsch. Friede und Freiheit sind nicht gottgegeben; sie müssen jeden Tag verteidigt werden. Das fängt schon bei scheinbar kleinen Fragen des politischen Anstands an.

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Man konnte die Uhr danach stellen: Kaum wird über ihre Gründung diskutiert, gerät die „Alternative für Deutschland“ unter Extremismusverdacht. Euroskeptisch, europafeindlich, rechtspopulistisch; mit braunen Flecken? Der Weg zum Stigma ist kurz, und jeder vergibt es nach eigenem Gutdünken. Das muss endlich aufhören. Wir brauchen klare Kriterien, was innerhalb unserer Demokratie an politischen Positionen möglich ist und was nicht. Und was innerhalb liegt, darf nicht länger diffamiert werden.

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Peer Steinbrücks Italiener-Schelte war nicht der erste Fall, in dem Kritik am Verhalten der europäischen Südstaaten mit Verweis auf Diplomatie, demokratische Spielregeln und die Souveränität des Volkes inkriminiert wurde. Die Argumente werden aber auch durch permanente Wiederholung nicht besser. Man darf nicht nur kritisieren: Man muss.

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Er kam mit seiner Körpermasse oft plump und ungelenk daher, war in Wahrheit aber ein feiner Charakterdarsteller mit großem Rollenspektrum: vom komischen Narren bis hin zum finsteren Schurken. Zum 100. Geburtstag von Gert Fröbe.

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Er wirkte wie aus der Zeit gefallen, hatte der Welt aber immer wieder wichtige Dinge zu sagen. Der Rücktritt von Papst Benedikt XVI. bietet noch einmal Gelegenheit, aufmerksam hinzuhören.

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