„Manchmal frage ich mich, was wohl schwieriger ist, den Deutschen einen Sinn für Politik oder den Amerikanern auch nur einen leichten Dunst von Philosophie beizubringen.“ Dieses Zitat Hannah Arendts ist bezeichnend für Leben und Werk der 1906 in Hannover geborenen deutschen Jüdin.

von Stefan Martin

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Die Eurokrise um Griechenland und ihre Folgen drohen die Europäische Union in eine weitere Phase müßiger Selbstbeschäftigung zu treiben. Dabei wären gerade die Finanzkrise und der neue Lissabonvertrag Gelegenheiten gewesen, Europa nicht mehr nur neue Institutionen, sondern eine geopolitische Vision zu verleihen.

von Christian Roth

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Als der Autor 2002 sein inzwischen berühmtes Buch „Was passiert, wenn der Crash kommt?“ (Olzog Verlag, München) vorlegte, wurde er deswegen fünf Jahre lang von Kollegen, Finanzwissenschaft, von Politikern und von den Bankern als Nebelkrähe und Spinner diffamiert. Inzwischen aber haben alle gewusst, dass die Krise kommt.

von Eberhard Hamer

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Im Aufbau des europäischen Vielvölkergebildes findet sich manche Parallele zu frühren europäischen Großreichen. Aus dem historischen Vergleich drängt sich eine Frage auf: Bleibt es beim homogenen Kleineuropa – oder wird Europa Imperium?

von Diethelm Keil

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Oft verrät ein Blick von außen viel über das Innenleben einer Organisation. EU-Europa hat eine ganze Reihe von Nachbarn mit verschiedenen Perspektiven. Sehr nah an der Union, halb eingebunden, aber doch mit distanziertem Blick sind die Schweizer. Eine Außenansicht.

von Jacek Walsdorfer

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Der Bologna-Prozess sollte die Studiengänge europaweit harmonisieren. Auf den Weg dorthin ist ein Stück zu gehen. Doch nicht nur die Hochschulsysteme liegen weit auseinander. Auch die soziale Zusammensetzung der Studentenschaft und ihre Lebensweise ist in den europäischen Ländern nach wie vor sehr verschieden.

von Philipp Haug

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Im neuen, größeren Europa bestimmen nicht mehr Deutschland und Frankreich alleine die strategische Richtung der Union. Die Sichtweisen der großen EU-Mitglieder sind aber keineswegs identisch. Frankreich zum Beispiel blickt auf das Mittelmeer. Polen blickt ganz eindeutig nach Osten.

von Thomas Kosyk

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Der Afghanistaneinsatz der Bundeswehr ist ständig in den Medien präsent. Abzugsdebatten, Strategiediskussionen, Ehrung von Gefallenen – an Aufmerksamkeit und Interesse mangelt es nicht. Dennoch ist das Wissen in der Bevölkerung um die Einsatzrealität der Soldaten unzulänglich.

von Lasko Werner

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Zu den wesentlichen Vorzügen des Lissabonvertrages sollte der Abbau des Demokratiedefizits in der Europäischen Union zählen. Die Bilanz ist auf diesem Gebiet gemischt. Aber damit lässt sich leben – denn noch ist die Union kein Bundesstaat.

von Pavel Usvatov

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Klassiker wiederentdeckt: Der Regisseur Helmut Käutner war über Jahrzehnte eine führende Gestalt des deutschen Films. Mit dem Zeitgeist stand er dabei immer in Konflikt – und lieferte doch Zeugnisse seiner Zeit.

von Rasmus Greiner

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Das Bild des akademischen Lebens in Deutschland ist sehr stark von der klassischen Universität und ihren traditionellen Studiengängen geprägt, die im Zuge des Bologna-Prozesses gründlich durchreformiert wurden und noch werden. Daneben gibt es jedoch, mit zunehmendem Erfolg, auch über achtzig private Hochschulen, die viele der aktuellen Entwicklungen schon vorweggenommen haben. Ein Beispiel ist die seit 2004 staatlich akkreditierte Hochschule Heidelberg (SRH). Professor Dr.-Ing. Martin Ehinger im Interview.

von Redaktion akademische Blätter

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Die Veröffentlichung geheimer staatlicher Dokumente durch Plattformen wie Wikileaks bleibt illegal und gefährlich. Ob sie im Internetzeitalter auf Dauer eher Normalfall oder Ausnahme sein wird, bleibt abzuwarten. Vorher haben aber alle Beteiligten noch einen langen Lernprozess vor sich.

von Christian Roth

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Friedrich Merz, Günther Oettinger, Ole von Beust, Jürgen Rüttgers, Roland Koch. Sie alle haben sich auf ihre Weise an Angela Merkel abgearbeitet und sind letztlich gescheitert. Weitere Politiker haben sich in der jüngeren Vergangenheit eingefügt in die Reihe derjenigen, die den Raubtierkäfig Politik fluchtartig verlassen haben. Oskar Lafontaine zog sich aus gesundheitlichen Gründen vom Parteivorsitz der Linken zurück, Kurt Beck wurde von den Medien und Teilen seiner eigenen Partei als SPD-Vorsitzender abserviert, zuletzt warf Horst Köhler ohne ersichtlichen Grund die Brocken als Bundespräsident hin. Ein bis dato einmaliger Vorgang in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

von Stefan Martin

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Der Autor, Ulrich Schnabel, geb. 1962, studierte Physik und Publizistik, ist Wissenschaftsredakteur der ZEIT. Das Buch ist das Ergebnis jahrelanger Auseinandersetzung mit dem Thema Glaube, Meditation und moderne Bewusstseinsforschung. Wie entsteht Glaube, und warum kann er Berge versetzen?

von Dietmar Baumeister

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Bei einer Umfrage des Leipziger Instituts für Marktforschung im Jahr 2009 gaben 41% der Befragten in den Neuen Ländern an, die DDR sei kein Unrechtsstaat gewesen. Angesichts solcher Ergebnisse scheint es dringend geboten, die kritische Aufarbeitung der Geschichte der DDR wieder stärker in den Fokus zu rücken. In den meisten Büchern wird dabei der Ansatz gewählt, die wichtigsten historischen Meilensteine darzustellen und das System in seinem strukturellen Aufbau zu charakterisieren. Einen anderen Ansatz verfolgt das von Joachim Klose herausgegebene neue Buch „Wie schmeckte die DDR?“.

von Johannes Schwarze

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Durch die Vorschläge der Bundeswehrstrukturkommission tritt die Diskussion um die Zukunft der Streitkräfte in eine neue Phase. Mit einer Aussetzung der Wehrpflicht und einer Reduzierung der Truppenstärke alleine ist es nicht getan; Strukturen müssen sich ändern, damit weniger tatsächlich mehr sein kann. Deutlich wird vor allem eines: Verteidigungsminister Freiherr zu Guttenberg hat noch viel Arbeit vor sich.

von Christian Roth

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Wende ohne Wandel? Zwanzig Jahre Wiedervereinigung – doch wie weit sind die Deutschen mit der inneren Einigung und der Verarbeitung der DDR-Vergangenheit wirklich? Rüdiger Rosowski, Jahrgang 1959, der in Berlin aufwuchs und in Westdeutschland studierte, wirft einen sehr persönlichen Blick zurück auf die Zeit der Teilung und der Wende.

von Rüdiger Rosowski

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Normalerweise lohnt es nicht, auf die Baukastenformeln in Politikerreden näher zu schauen, von Redenschreibern und Pressesprechern vorgestanzt, um jedes Anecken zu vermeiden. Aber an nationalen Weihetagen, wie der Tag der Einheit gerade im großen Jubiläumsjahr einer ist, lohnt es manchmal doch, denn manche der Formeln sind verräterisch. Eine dieser Formeln, die am 3. Oktober immer vielfach Verwendung findet, ist der Dreiklang von der „Einheit in Frieden und Freiheit“. Er klingt wohlgeformt, aber er ist eine Relativierung der Bedeutung dieses Tages, und die Politiker sollten ihn sich abgewöhnen. Denn Friede und Freiheit haben eigene Gedenktage und brauchen diese doppelte Würdigung nicht.

von Christian Roth

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Die Magnetschwebebahn TRANSRAPID ist für die technologische „Heranfütterung“ eines gefährlichen Wettbewerbers nur ein der breiten Öffentlichkeit bekanntes und besonders ärgerliches Beispiel für den Konkurrenzkampf unserer Außenwirtschaft mit dem asiatischen Zweidrittel der Menschheit. Unter Führung der USA ist die westliche Großindustrie in kurzsichtiger Expansionsgier der raffinierten Strategie Deng Xiaopings (1904–1997) mit umfangreichen Direktinvestitionen auf den Leim gegangen und hat durch die Übertragung von Kapital, Wissen und Technologie (einschließlich Internet) hierzulande nicht nur menschliche Arbeitskraft abgewertet, sondern in vielen Branchen auch die Hoffnung auf beruflichen Aufstieg und Wohlstand in Frage gestellt.

von Günter Schäffel

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Freilich hat Dr. Thilo Sarrazin einiges an medialen Geschossen abbekommen. Es sollte aber nicht außer Acht gelassen werden, dass er sich dabei ganz bewusst in seiner allgemein bekannten provozierenden Art selbst inszenierte. Wer andere anprangert, muss damit leben können, selbst an den Pranger gestellt zu werden. Auch Sarrazin selbst scheint nicht in Selbstmitleid zu zerfließen, was einige Äußerungen seiner Befürworter ob seiner Leiden sehr übertrieben erscheinen lässt. Dabei wird sein Buch von allen Seiten instrumentalisiert – die einen schwingen die Nazikeule, die anderen beschwören den Untergang der Meinungsfreiheit oder gleich des gesamten Abendlandes. Das geht völlig an der Sache vorbei, ist kontraproduktiv und entspricht überhaupt nicht der Intention des Buchautors selbst.

von Pavel Usvatov

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Der Wirbel um sein Buch „Deutschland schafft sich ab“ zeigt, wie kaum ein anderes Ereignis, in spektakulärer Weise die geistigen, moralischen und ideologischen Verwerfungen in unserem Land auf. Wer Tatsachen oder belegbare Behauptungen öffentlich vertritt, die zeitgeistimprägnierte und fest verankerte Dogmen von Politik und Medien angreifen und erschüttern, der muss mit den modernen Varianten des Scheiterhaufens rechnen.

von Werner Kunze

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